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Vortrag zum Hospizdienst

Vortrag Hospizdienst 1

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Vortrag zum ambulanten Hospizdienst beim VdK Grebenhain Den ambulanten Hospizdienst im Vogelsbergkreis und seine Tätigkeit stellte dessen Vorsitzende Heide Fink auf Einladung des VdK-Ortsvereins Grebenhain vor zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern im Café GM in Grebenhain vor. Man höre oft, dass „das Sterben zum Leben gehöre“ doch sei noch immer eine große Scheu bei diesem Thema vorhanden, begann Heide Fink ihren Vortrag. „Übers Sterben zu reden, hat noch niemanden umgebracht“, benannte sie es als eines der drei Ziele des Hospizdienstes im Vogelsberg, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, das Thema "Tod und Sterben" zu enttabuisieren. Man gehe so oft wie möglich an die Öffentlichkeit, so durch Vorträge und Info-Stände und durch Kurse für Mitarbeitende in sozialen Organisationen, und unterstütze beim Aufsetzen von Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen. Demnächst gehe man erstmals an eine Schule im Vogelsberg, um mit Jugendlichen über ihre Erfahrungen zu Tod und Sterben zu sprechen.

Die Kernaufgabe des Vogelsberger Hospizdienstes ist die Begleitung von schwer kranken und sterbenden Menschen in ihrer letzten Lebensphase, immer gerichtet nach den Wünschen der Betroffenen und ihrer Angehörigen - ob nun durch Besuche zuhause, im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung. "Wir vom Hospizdienst möchten bei den schwer kranken Menschen sein, ihnen zuhören, mit ihnen sprechen oder schweigen, uns Zeit für sie nehmen, ihre Hoffnungen und Ängste mittragen, ihnen beistehen. Kein Mensch soll allein sterben müssen!", so Heide Fink. Die Unterstützung durch den Hospizdienst gehe auch „über den Tod hinaus", denn man stehe auch bei der Bewältigung von Trauer zur Verfügung. Für Trauernde sei es wichtig, in der Trauer Solidarität zu erfahren, die verstehe und Kraft gebe. "Trauer braucht Gemeinschaft", erklärte Heide Fink. Seit dem 1. April 2023 biete der Hospizdienst mit seinem Trauercafé die Möglichkeit, sich zu treffen und auszutauschen. Die Angebote des Hospizdienstes seien stets kostenfrei und die Begleitung könne je nach Wunsch jederzeit begonnen und auch beendet werden.

„Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir anderen gerne etwas Gutes tun möchten“, erläuterte Heide Funk schließlich die Förderung des Ehrenamtes im Hospizdienst. Die ehrenamtliche Begleitung von schwer Kranken und Sterbenden sei absolut sinnstiftend und in der heutigen Gesellschaft, denke man nur an den Fachkräftemangel in der Pflege, dringend notwendig. Die für den Hospizdienst tätigen Ehrenamtlichen durchliefen zuvor immer eine Qualifizierung, bei der sie auch ihre eigenen Trauererfahrungen reflektierten. Dazu gehöre ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung oder einem Hospiz. Die Qualifizierung zur Hospizhelferin oder zum Hospizhelfer habe schon einen Wert an sich. Im Rahmen einer Fragerunde ging es auch darum, welche Rechte sterbenden Menschen zustehen.

Ein neues Angebot des Hospizdienstes Vogelsberg, welches Heide Fink vorstellte, ist die "Letzte Hilfe". Analog zur Ersten Hilfe solle es nämlich eigentlich genauso normal sein, Letzte Hilfe zu leisten, um Schwerkranken und Sterbenden beizustehen. Die Letzte-Hilfe-Kurse vermittelten Inhalte rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer und sollten alle Menschen dazu ermuntern, an der Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen teilzunehmen. Im Mittelpunkt stünde die praktische Umsetzung von Maßnahmen zum Lindern von Leiden am Lebensende. Diese könne jeder durchführen, um Leiden zu mindern. Aber auch das Abschied nehmen vom dem Verstorbenen, einschließlich benötigter Papiere und Unterlagen und Wahl der Bestattungsform, gehörten zum Letzte-Hilfe-Kurs.

Die Vorsorge und das rechtzeitige Entscheiden im Vorfeld – Stichwort: Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung - waren ebenfalls Thema des Vortrages. Vor dem Ausfüllen von Formularen sollte man sich immer mit An- und Zugehörigen bzw. Bevollmächtigten besprechen. Für die medizinischen Fragen stünden die behandelnden Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung. Für das Ausfüllen der Formulare und weitere Informationen könne man sich gerne auch vom Hospizdienst unterstützen lassen. Hilfreich könne es sein, sich bestimmte Fragen einmal in Ruhe selbst zu beantworten, so Heide Fink: "Was ist Ihnen am Lebensende wichtig? Wer soll für Sie entscheiden? Wo möchten Sie gerne sterben? Wie möchten Sie gerne behandelt werden? Wann hat das Leben für Sie noch einen Sinn?"

"Trauer hat viele Gesichter!", betonte Heide Fink zum Abschluss. Trauer sei eine normale Reaktion auf den Verlust einer nahestehenden Person. Sie könne unterschiedlich lang dauern und jeder Mensch trauere auf seine eigene Art und Weise. Es gebe keine "richtige" oder "falsche" Art zu trauern.

Vortrag Hospizdienst 2

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