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Entlastungen für die Pflegebedürftigen sollte die Pflegereform 2021 bringen, doch die Belastungen überwiegen: kaum Verbesserungen für die häusliche Pflege, steigende Eigenanteile bei den Heimkosten. Die Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen zu Hause wurden bei der Reform vollends vergessen, so der Vorwurf des VdK.
„Eine Pflegereform, die diesen Namen verdient, muss die Arbeit in der häuslichen Pflege mehr unterstützen“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Aber das dringendste Problem ist, dass pflegende Angehörige kaum Möglichkeiten haben, Beruf und Pflege zu vereinbaren, und dass sie wenig Entlastung bei ihrer sehr anstrengenden und fordernden Aufgabe bekommen.“ 80 Prozent aller Pflegebedürftigen werden zu Hause betreut, rund die Hälfte von ihnen ausschließlich durch eigene Angehörige. Der VdK fordert analog zu Elternzeit und Elterngeld die zeitweise Freistellung der pflegenden Angehörigen von ihrer Berufstätigkeit bei Zahlung eines Lohnausgleichs für diesen Zeitraum.
Auch die Situation in den Heimen wird sich nicht wirklich durch die Pflegereform 2021 verbessern: Der Eigenanteil, den Menschen für ihre Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung bezahlen müssen, sei viel zu hoch, so Bentele. Aktuell beläuft er sich durchschnittlich auf 2125 Euro im Monat.
Das ist deutlich mehr, als den meisten an Einkommen zur Verfügung steht. Davon machen die Kosten für die eigentliche Pflege im Schnitt 873 Euro aus – so viel muss ein Pflegebedürftiger trotz Pflegeversicherung in jedem Monat aus eigener Tasche aufbringen. Die Reform bringt nun für das erste Jahr der Heimunterbringung einen staatlichen Zuschuss von fünf Prozent zu diesem Eigenanteil, also rund 44 Euro. In den folgenden Jahren soll die Zuschusshöhe steigen – statistisch gesehen leben die meisten Betroffenen aber gar nicht länger als ein Jahr in einer Einrichtung, gibt Bentele zu bedenken. Es müsse insgesamt deutlich mehr Geld zur Verfügung stehen. Die Forderungen des VdK, um das leisten zu können: eine Pflegevollversicherung und die Zusammenlegung von privater mit gesetzlicher Pflegeversicherung.
Schlagworte Pflegereform | häusliche Pflege | pflegende Angehörige
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