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Die Behörden in Deutschland haben in puncto Digitalisierung noch einen enormen Nachholbedarf. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) will ihren Service im Internet deutlich verbessern.
187 Millionen Blatt Papier gehen jedes Jahr von der Deutschen Rentenversicherung an die rund 60 Millionen Versicherten im Land. Dies soll künftig deutlich reduziert werden, kündigte Dr. Stephan Fasshauer, Direktor der Deutschen Rentenversicherung Bund, bei einer Presseveranstaltung an. Nicht nur aus Kosten- und Umweltschutzgründen, sondern auch um den Service zu verbessern.
Bis 2024 will die Rentenversicherung für alle Versicherten ein digitales Kundenportal anbieten. Wer die herkömmliche Kommunikation per Post bevorzugt, kann dies auch weiterhin tun.
Das Online-Portal soll einerseits einfach zugänglich sein, andererseits den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Darin werden alle Dokumente wie Renteninformation und Bescheid, die bisher per Brief verschickt werden, abrufbar sein. Auch der genaue Verlauf der Rentenzeiten und -beiträge soll dort jederzeit einsehbar sein. Bei Bedarf können auch Bevollmächtigte, beispielsweise VdK-Beraterin oder -Berater, Zugriff auf das Konto bekommen.
Wer will, kann sich alle neuen Informationen oder Bescheide in Zukunft nur noch in das elektronische Postfach innerhalb des Kundenportals schicken lassen. Statt im Ordner sind dann alle Unterlagen auf dem eigenen Rechner abrufbar, auch zu Riester-Verträgen. Schon seit Längerem entwickelt eine Arbeitsgruppe eine digitale Rentenübersicht, in der zukünftig neben der gesetzlichen auch die betriebliche und private Altersvorsorge, also auch Lebensversicherungen, erfasst werden sollen, sodass die zu erwartenden Alterseinkünfte online einzusehen sein werden.
Bereits jetzt bietet die Rentenversicherung auf ihrer Webseite www.deutsche-rentenversicherung.de einige Dienste an: So können Beratungstermine digital vereinbart, Unterlagen angefordert oder auch eingereicht werden. Die Versicherten können ihre persönlichen Daten, wie zum Beispiel die Adresse, ändern. Schließlich kann auch der Rentenantrag online eingereicht werden. Versicherte können sich auch schon jetzt online registrieren und so auch ein elektronisches Postfach einrichten.
Neben den persönlichen Informationen kann man mithilfe eines Rentenrechners seine möglichen Altersbezüge kalkulieren. Dieser war laut Rentenversicherung im vergangenen Jahr rund 2,5 Millionen Mal im Einsatz. Alle weiteren Online-Dienste wurden 2021 mehr als 1,5 Millionen Mal genutzt.
Besonders wichtig ist laut Fasshauer die Barrierefreiheit der Webseiten. Außerdem wies er auf die Erklärvideos für komplexere Vorgänge hin. Schließlich betonte er aber auch, dass der Ausbau des digitalen Angebots die Beratungen am Telefon oder vor Ort nicht ersetzen soll. Vielmehr sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dadurch künftig mehr Zeit für persönliche Gespräche mit den Versicherten haben.
Das Kundenportal der Deutschen Rentenversicherung soll im ersten Halbjahr 2023 an den Start gehen, allerdings zunächst nur für einen kleinen Teil der Versicherten. Dabei möchte man erste Erfahrungen sammeln und das Angebot optimieren, sagte Fasshauer. Ende kommenden Jahres werde eine deutlich größere Gruppe Zugang haben, und 2024 sollen alle gesetzlich Rentenversicherten ein eigenes Kundenportal einrichten können.
Fasshauer hofft, dass es bald ein bundesweites, behördenübergreifendes Online-Angebot für die Bürgerinnen und Bürger mit einer sicheren Authentifizierung geben wird, zu dem dann auch das digitale Portal der Deutschen Rentenversicherung gehört. Doch daran arbeiten andere.
Sebastian Heise
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