19. Oktober 2021
RENTE

Immer mehr Hochbetagte: Über 20.000 Menschen in Deutschland sind älter als 100 Jahre

2020 waren bundesweit 20 465 Menschen 100 Jahre alt und älter. Das waren 3523 mehr Hochbetagte als im Jahr zuvor, teilt das Statistische Bundesamt mit. Während der vergangenen zehn Jahre gehörten noch nie so viele Menschen zur Altersgruppe 100 plus. Woran liegt das?

Das Bild zeigt eine sehr alte Frau, die in die Ferne blickt, hionter ihr ein weißer Vorhang.
© Canva / palinchakjr

Alles weiß die Wissenschaft noch nicht, aber klar ist: Vor allem der medizinische Fortschritt und steigender Wohlstand führen dazu, dass die Menschen in unserer Gesellschaft immer älter werden. Doch ob es nun an der Lebensweise liegt oder ob auch die Gene eine Rolle spielen, darüber wird noch diskutiert.

Positive Auswirkungen auf das Lebensalter hat auf jeden Fall die Tatsache, dass immer mehr Menschen eine bewusstere und gesündere Lebensweise an den Tag legen. Viele achten auf eine aus­gewogene Ernährung, treiben regelmäßig Sport und mäßigen ihren Alkohol- und Zigarettenkonsum – oder verzichten komplett darauf. Auch Erleichterungen am Arbeitsplatz, zum Beispiel durch automatisierte Prozesse im Zuge der Digitalisierung und der damit verbundene Wegfall vieler körperlich anspruchsvoller und gefährlicher Tätigkeiten, tragen zu der gestiegenen Lebenserwartung bei.

Letztlich ist es die Summe aus unterschiedlichen Effekten, die für diese Entwicklung verantwortlich ist. Fest steht jedoch: Frauen leben länger. Von den 20 465 Hochbetagten waren zuletzt 16 454 weiblich, das entspricht einem Anteil von 80,4 Prozent.

Medizinischer Fortschritt

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden auch in der durchschnittlichen Lebenserwartung deutlich. Bei 1920 geborenen Frauen lag sie bei 64,7 Jahren, bei damals geborenen Männern bei 57,5 Jahren. Die Zahlen haben sich mittlerweile deutlich verschoben. Mädchen, die im vergangenen Jahr geboren wurden, haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 83,4 Jahren, im gleichen Jahr geborene Jungen von 78,6 Jahren.

„Wie sehr sich die Verhältnisse, etwa durch den medizinischen Fortschritt und verbesserte Lebensumstände, verändert haben, zeigt sich beispielsweise in der deutlich niedrigeren Säuglingssterblichkeit“, sagt Bettina Sommer, Expertin für Demografie beim Statistischen Bundesamt. Unabhängig vom Geschlecht sterben heute nur noch 0,3 Prozent der neugeborenen Kinder im ersten Lebensjahr. Im Geburtsjahrgang 1920 starben etwa 41-mal so viele lebendgeborene Mädchen (zwölf Prozent) und 45-mal so viele Jungen (14 Prozent) im ersten Lebensjahr wie heute.

Mirko Besch


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