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Viele ältere Menschen tun sich schwer damit, in ein Seniorenheim zu ziehen. Sie wollen so lange wie möglich in ihrer Wohnung leben. Mit verschiedenen Hilfsmitteln und Anpassungen lässt sich das selbstständige Wohnen im Alter erleichtern. Der Sozialverband VdK berät dazu, wie man länger zu Hause wohnen bleiben kann.
Manche Menschen leben schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten in derselben Wohnung. Für sie ist es die gewohnte, vertraute Umgebung, die sie nicht aufgeben möchten. Älteren Menschen fällt es schwer zu akzeptieren, dass alltägliche Abläufe wie das Kochen, Wäschewaschen, Geschirrspülen oder die Körperhygiene im Bad, die bisher reibungslos funktionierten, ihnen mit zunehmendem Alter immer mehr Probleme bereiten. Häufig arrangieren sich Ältere lange Zeit mit einschränkenden Situationen, auch wenn sie damit einen Verlust an Selbstständigkeit und Lebensqualität in Kauf nehmen.
Das muss nicht sein. Viele Wohnungen lassen sich altersgerecht anpassen. Dies kann komplett, aber auch schrittweise erfolgen. Zunächst einmal sollte man sich darüber klar werden, welche Einschränkungen und Hindernisse in der Wohnung bestehen und welche davon man am dringendsten abschaffen möchte. Fühlt man sich zum Beispiel in der Badewanne wegen der Rutschgefahr unsicher, kann man Einstiegs- und Haltegriffe installieren oder die Wanne mit rutschhemmenden Aufklebern oder Badematten versehen (lassen).
Ein großes Thema sind Stolperfallen in der Wohnung. Stolperfallen in der Wohnung sollte man entschärfen oder idealerweise gleich ganz abschaffen. Rutschende Teppiche, lose herumliegende Kabel oder andere Gegenstände sollte man also befestigen oder beseitigen (lassen). Um Türschwellen mit dem Rollstuhl oder dem Rollator zu überwinden, gibt es Schwellenkeile aus Holz oder Kunststoff. Treppen sollten über einen rutschfesten Belag und zur besseren Orientierung über farbige Markierungen an den Stufenvorderkanten verfügen. Außerdem ist es ratsam, an beiden Seiten der Treppe Handläufe zu installieren.
Sind Senioren auf der Suche nach einer neuen Wohnung, sollten sie auf Barrierefreiheit achten. Wie ist der Zugang zum Haus und zur Wohnung? Gibt es nur Treppen oder auch einen Fahrstuhl? „Außerdem sollte man sich überlegen, wie es wäre, wenn man auf einen Rollator oder eine Hilfsperson angewiesen ist. Ob beispielsweise im Bad genug Platz ist“, rät Sara Fischer von der Fachstelle für Barrierefreiheit des Sozialverbands VdK in Frankfurt. Die Fachstelle berät VdK-Mitglieder am Telefon, per E-Mail oder persönlich über erforderliche Umbaumaßnahmen und mögliche Zuschüsse. „Die meisten Fragen werden zum Sanitärbereich gestellt, oft geht es auch um Hilfsmittel, den Zugang zur Wohnung und um Finanzierungsmöglichkeiten“, sagt Fischer. „Für die Zuschüsse ist es wichtig zu wissen, ob es sich um eine Miet- oder Eigentumswohnung handelt und ob ein Pflegegrad vorliegt. Zudem sollte man diese unbedingt beantragen, bevor mit dem Umbau begonnen wird.“
Bei einem Neubau empfiehlt es sich, alten- und behindertengerechte Anforderungen gleich mit einzuplanen. Generell sollte man auch technische Möglichkeiten bedenken, die unter dem Begriff AAL (von englisch „Ambient Assisted Living“) zusammengefasst sind. Das sind sogenannte altersgerechte Assistenzsysteme. „Für Alleinlebende zum Beispiel kann ein Hausnotruf sinnvoll sein“, meint die VdK-Beraterin. Dieser ist ab 18,36 Euro monatlich erhältlich, ab Pflegegrad I kann die Pflegekasse diesen Betrag übernehmen. Darüber hinaus erhöhen auch andere AAL-Produkte wie Sensoren zur Aktivitätsüberwachung, Ortung oder Sturzerkennung sowie Hausautomations- und Alarmsysteme die Sicherheit.
Einige Landesverbände des VdK haben eigene Wohnberatungsstellen. Zudem bieten auch viele VdK-Kreisverbände individuelle Informationen zum Thema Wohnraumanpassung an.
Kritik des Sozialverbands VdK
Die beschriebenen Maßnahmen kosten Geld, das viele ältere Menschen nicht aufbringen können. Der VdK fordert daher, das Wohnen zu Hause im Alter endlich bezahlbar zu machen. Der Bund müsse deutlich mehr Mittel für den altersgerechten Wohnungsumbau bereitstellen. Zudem sollten technische Assistenzsysteme von den Krankenkassen übernommen werden.
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mib
Schlagworte Alter | Senioren | Wohnung | barrierefrei | Wohnraum | Beratung | VdK
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