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VdK fordert bundesweit einheitlichen Mobilitätsservice aus einer Hand
Reisende mit Mobilitätseinschränkungen müssen ihre Fahrt besonders früh und gut planen. Betroffen sind nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch ältere Menschen. Hilfe gibt es beispielsweise bei der Mobilitätsservice-Zentrale (MSZ) der Deutsche Bahn AG. Doch das reicht nicht. Der VdK fordert eine bundeseinheitliche Regelung für alle Bahnunternehmen, um eine absolut verlässliche Reiseplanung zu gewährleisten.
Die Mobilitätsservice-Zentrale gibt es seit 2009. Laut Auskunft der Bahn haben ihre Servicemitarbeiter im Jahr 2018 über 818 000 Hilfen für Reisende mit Mobilitätseinschränkungen geleistet. Die Nachfrage hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Das Personal hierfür wurde aufgestockt. Allerdings beteiligen sich erst 90 Prozent der Bahnunternehmen an dem Verfahren. Ein Teil der Unternehmen wird weiterhin alles selbst organisieren.
Wer seine Reise plant, muss also unter Umständen sowohl bei der Deutschen Bahn selbst als auch bei anderen Eisenbahnunternehmen Hilfen anmelden. Ein VdK-Mitglied musste sich an drei verschiedene Unternehmen wenden, bis die Reise endlich stand.
Manchmal ist es auch so, dass Hilfen nicht da sind oder bereitgestellt werden können. An 92 Prozent der insgesamt 5663 DB-Bahnhöfe gibt es kein Servicepersonal für Nachfragen oder zur Unterstützung mehr. Das betrifft vor allem kleinere Umsteigebahnhöfe.
Der VdK fordert deshalb bundeseinheitliche Verfahren für alle Bahnunternehmen, die Personen befördern. Nur so kann eine lückenlose Anmeldung und barrierefreie Bahnreise gelingen.
„Die MSZ muss für mobilitätseingeschränkte Bahnreisende der zentrale Ansprechpartner sein“, fordert Eva Konieczny, Referentin für Barrierefreiheit beim Sozialverband VdK. Die MSZ habe bereits jetzt schon die Chance, alle Hilfen im gesamten Reiseverlauf zu bündeln und zu koordinieren.
Eva Konieczny ist selbst Rollstuhlfahrerin. Sie hat schon häufig auf Reisen erlebt, dass vorbestellte Hilfen wie der Hublift nicht am Zug bereitstanden. Fallen dann noch kurzfristig Züge aus oder ändert sich überraschend der Fahrplan, droht die bis dahin barrierefreie Reisekette schnell zusammenzubrechen. „Besonders schlimm ist es, wenn man allein unterwegs ist. Das Reisen darf nicht zu einer Odyssee werden und erheblichen Mehraufwand verursachen“, fordert Eva Konieczny.
Sabine Kohls
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