5. Juni 2023
BEHINDERUNG

Ein Fest des Sports und der Inklusion

Special Olympics World Games in Berlin – Ex-Zehnkämpfer Frank Busemann engagiert sich als Botschafter

Erstmals finden die Special Olympics World Games in Deutschland statt. Vom 17. bis 25. Juni treffen sich 7000 Athletinnen und Athleten aus 190 Ländern in Berlin zur größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt. Die Vorfreude bei allen, die daran beteiligt sind, ist groß. Auch ein Olympia-Silbermedaillengewinner kommt gerne in die Hauptstadt.

Foto: Zwei weibliche Judoka bei den Special Olympics
Judo ist eine von 26 Sportarten, bei denen in Berlin Medaillen vergeben werden. | © Special Olympics World Games

Als „Herzensangelegenheit“ bezeichnet der frühere Zehnkämpfer Frank Busemann sein Ehrenamt als Botschafter der Special Olympics. Er freut sich sehr auf die ersten World Games der Sportlerinnen und Sportler mit geistiger oder mehrfacher Behinderung in Deutschland, und nennt dafür vor allem einen Grund: „Die ursprüngliche Idee, wie Sport sein sollte, wird dabei gelebt. Da haut sich keiner verbotene Substanzen rein, um besser zu sein. Jeder gibt einfach sein Bestes.“

Die große Begeisterung der Athletinnen und Athleten am Wettkampf war bei den Special Olympics immer zu spüren, und dies ist sicher ein Grund, warum rund 300.000 Besucherinnen und Besucher zu den Weltspielen erwartet werden. Nach der Eröffnungsfeier am 17. Juni ab 20.15 Uhr im Olympiastadion werden ab 18. Juni an zehn verschiedenen Orten in Berlin die Wettkämpfe in 26 verschiedenen Sportarten ausgetragen.

Eine der zentralen Schauplätze ist der Olympiapark, wo neben der Leichtathletik auch Fußball, Futsal, Handball, Hockey, Reiten und Roller-Skating stattfinden werden. Um die Medaillen im Badminton, Basketball, Judo, Kraft-Dreikampf, Tischtennis und Volleyball geht es in den Hallen der Messe Berlin. Die Seglerinnen und Segler sind auf dem Wannsee aktiv, die Schwimmerinnen und Schwimmer im Europa-Sport-Park und die Radfahrerinnen und Radfahrer auf der Straße des 17. Juni.

Das Besondere der Special Olympics ist im Gegensatz zu anderen sportlichen Wettbewerben, wie beispielsweise auch den Paralympics, dass niemand von vornherein in eine bestimmte Klasse eingeteilt wird. Stattdessen stehen am Anfang zunächst die Klassifizierungs-Wettkämpfe. Nach den dabei erzielten Leistungen werden die einzelnen Gruppen zusammengesetzt, die dann wiederum untereinander die jeweiligen Gewinnerinnen und Gewinner ausmachen. So treten beispielsweise bei den Läufen in der Leichtathletik diejenigen gegeneinander an, die bei den Klassifizierungen gleiche oder ähnliche Zeiten erzielt haben.

Ehrlichkeit und Fairness

Dieses System macht die Special Olympics für Frank Busemann so einmalig. „Ich schätze Ehrlichkeit und Fairness, und das erleben wir hier jedes Mal aufs Neue.“ Denn bei den Klassifizierungen, so erklärt er, „würde keiner auf die Idee kommen, sich schlechter zu machen, damit er in der entscheidenden Runde leichtere Gegner bekommt“.

Der inklusive Charakter der Special Olympics wird bei den Wettkämpfen deutlich, die mit dem Begriff „Unified Sports“ überschrieben sind. Dabei bilden Sportlerinnen und Sportler mit und ohne geistige Behinderung jeweils Teams, die gegeneinander antreten. Weltweit betreiben 1,4 Millionen Menschen auf diese Weise gemeinsam Sport. Bei den 16 Unified-Wettbewerben in Berlin, wie Badminton, Beachvolleyball, Handball und Segeln, werden etwa 870 Athletinnen und Athleten um die Medaillen kämpfen.

Neben dem Sport haben die Veranstalter und die Stadt Berlin ein vielfältiges Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Dazu gehören ein Konzertabend und ein Musikfestival am 19. und 21. Juni vor dem Brandenburger Tor sowie ein Festival im Sommergarten der Messe Berlin mit Vorführungen inklusiver Theatergruppen. Zwischen dem 10. und 25. Juni werden außerdem Kultureinrichtungen der ganzen Stadt ein besonderes Programm anbieten, das „den Geist der Inklusion und Vielfalt widerspiegelt, für den die Spiele stehen“, schreiben die Organisatoren.

Möglich wird dieses große Sportereignis auch durch den Einsatz zahlreicher freiwilliger Helferinnen und Helfer. Rund 20.000 Volunteers werden an allen Veranstaltungsorten in der Stadt im Einsatz sein.

Prominente wie Steffi Graf, Dirk Nowitzki und Philipp Lahm unterstützen ebenfalls ehrenamtlich die World Games. Kristina Vogel, Olympiasiegerin im Bahnradfahren, sagt: „Diversität ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft. Das schließt körperliche und geistige Behinderungen ein.“ Und auch VdK-Präsidentin Verena Bentele freut sich, das große Sportereignis in Berlin, das unter dem Motto #ZusammenUnschlagbar steht, zu besuchen.

Sebastian Heise

Wer macht mit?
Die Special Olympics World Games finden vom 17. bis 25. Juni 2023 an verschiedenen Sportstätten in Berlin statt. Infos, auch zu Eintrittskarten für die Veranstaltungen, gibt es auf der Webseite www.berlin2023.org

Für die Berichterstattung von den Weltspielen würden wir gerne mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern sprechen, die VdK-Mitglied sind. Bitte schreiben Sie uns bis 15. Juni eine E-Mail an presse.bayern@vdk.de .

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    09.01.2023

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