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Jährlich kommen in Deutschland etwa 160 Kinder blind zur Welt. Das entspricht zwei von 10.000 Kindern. Die Zahl stark sehbehinderter Kinder wird vier- bis sechsmal so hoch geschätzt. Für VdK-Präsidentin Verena Bentele, selbst von Geburt an blind, ist es eine Herzensangelegenheit, das Förderangebot für diese Kinder bekannter zu machen und zu unterstützen. Deshalb hat sie die Patenschaft für die Sehfrühförderung der Kinder.Diagnostik.Therapie gGmbH (Ki.D.T.) in Berlin übernommen.
Vorsichtig tastet Fanny den kleinen Sandberg auf dem Spielfeld ab, der einen schneebedeckten Hügel darstellen soll. Die Siebenjährige ist blind und spielt mit der VdK-Präsidentin „Wintersport“ mit Playmobil-Figuren. Verena Bentele lässt die Skifahrerin den Hügel hinabsausen. „Ist das auch die richtige?“, will Fanny wissen. Die VdK-Präsidentin zuckt mit den Schultern: „Ich kann das auch nicht sehen, nur fühlen, so wie du.“
Fanny kommt bald in die zweite Klasse und kann lesen und schreiben. Dass sich das Mädchen so gut entwickelt hat, ist auch darauf zurückzuführen, dass die Familie schon drei Wochen nach der Geburt auf die Sehfrühförderung aufmerksam wurde. Das Angebot der Kinder- und Jugendambulanz Ki.D.T. gGmbH in Berlin befindet sich in Trägerschaft des VdK Berlin-Brandenburg. Die Kinder werden von klein auf bis zum Schuleintritt individuell gefördert. Das Besondere: Die Therapeutinnen arbeiten mit den Kindern nicht in der Einrichtung, sondern im häuslichen Umfeld.
Wichtig ist, besonders früh mit der Förderung zu beginnen. Am besten schon dann, wenn die Eltern wissen, dass ihr Kind nicht so sieht wie andere Kinder. In vielen Fällen stellt sich die Beeinträchtigung erst mit der Zeit heraus. Denn die Fähigkeit des Sehens entwickelt sich im Laufe der ersten sieben Lebensjahre bis zur vollen Sehleistung. Sehen muss nicht erlernt oder beigebracht werden, sondern ist ein eigenständiger Entwicklungsprozess. Bereits mit einem halben Jahr können Babys relativ gut sehen und erreichen mit einem Jahr schon rund 60 Prozent der vollen Sehleistung.
Mit blinden Kindern üben die Therapeutinnen bereits im frühen Alter, die anderen Sinne besonders auszuprägen. Das betrifft vor allem Tastsinn und Motorik. Auch gemeinsame Unternehmungen außerhalb der gewohnten Umgebung sind Teil des Förderprogramms. Nur so entwickelt das Kind Selbstvertrauen und Selbstständigkeit.
„Eine frühe Förderung ist die Basis dafür, dass blinde und sehbeeinträchtigte Kinder die gleichen Bildungschancen und Entwicklungsmöglichkeiten haben wie andere Kinder“, so Verena Bentele. Deshalb müssen mehr Angebote der Sehfrühförderung geschaffen werden.
Website der Ki.D.T gGmbH - Kinder- und Jugendambulanzen:
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Schlagworte Kinder | blind | sehbehindert | Sehfrühförderung
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