Auch Kümmern aus der Ferne ist arbeitsintensiv und anstrengend

Nach dem Tod ihrer Mutter kümmerte sich Margot Dengler um ihren Vater. Jedes zweite oder dritte Wochenende fuhr sie zu ihm, führte seinen Haushalt und kochte für mehrere Tage vor, ehe sie nach Hause zurückkehrte. Mehrere Jahre pendelte sie zwischen zwei Leben: das im Elternhaus und das mit ihrer eigenen Familie. 

Menschen, die von einem weiter entfernten Wohnort aus eine pflegebedürftige Person versorgen, werden „Distance Caregivers“ genannt. Sie besuchen regelmäßig die Betroffene oder den Betroffenen, unterstützen emotional und organisieren den Alltag sowie die Pflege. Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Beschreibung auf etwa ein Viertel aller pflegenden Angehörigen zutrifft.

Auch wenn sie nicht direkt in die Pflege eingebunden sind, so kann diese Art des Kümmerns arbeitsintensiv und anstrengend sein. Zum eigenen Leben, zu dem oft Familie und Berufstätigkeit gehören, kommt die ständige Sorge um die pflegebedürftige Person hinzu. Persönliche Wünsche und Auszeiten, um sich zu erholen, werden häufig hinten angestellt. Oft ist es den Angehörigen nicht einmal bewusst, welche Last auf ihren Schultern liegt. 

Studie zur Situation weit entfernt lebender Angehöriger

In einer Externer Link:Studie der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) aus dem Jahr 2022 klagten 49 Prozent der entfernt lebenden Angehörigen über den zeitlichen Aufwand der Pflege und 38 Prozent über berufliche Einschränkungen. Als besonders belastend empfanden drei von vier Befragten, dass sie in Notsituationen nicht helfen können. 41 Prozent gaben an, dass ihre Unterstützung kaum wahrgenommen wird, weil sie vor Ort nicht sichtbar sind.

Vorkehrungen für den Ernstfall treffen

Wer sich aus der Entfernung um eine pflegebedürftige Person kümmert, sollte unbedingt Vorkehrungen treffen, um für einen Notfall gewappnet zu sein. Dazu gehören eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung, damit eine vertraute Person im Sinne der oder des Pflegebedürftigen handeln kann. 

Mit einem Hausnotruf können Alleinstehende den Rettungsdienst alarmieren, beispielsweise wenn sie gestürzt sind. Wohnberatungsstellen beraten auch zu weiteren Hilfsmitteln, zum Umbau einer Wohnung oder eines Hauses sowie zu Zuschüssen.

Netzwerk vor Ort aufbauen

Hilfreich ist es auch, ein Netzwerk aufzubauen, das sich vor Ort kümmert. So können Nachbarn oder Bekannte, die einen Hausschlüssel haben, nachschauen, wenn die oder der Pflegebedürftige nicht zu erreichen ist. Ebenso zum Netzwerk gehören Dienstleister und Unterstützungsangebote, wie etwa Nachbarschaftshilfe oder der Pflegedienst. 

Auch im eigenen Umfeld ist es wichtig, Unterstützung zu haben, etwa durch Freunde, Verwandte und Bekannte. Sie können entlasten, indem sie sich abwechselnd um die betroffene Person kümmern, organisatorische oder administrative Aufgaben übernehmen oder pflegende Angehörige emotional auffangen. 

Arbeitgeber bei Bedarf informieren

Es ist sinnvoll, den Arbeitgeber über die Situation zu informieren. Manche bieten mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeiten an. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber Regelungen geschaffen, mit deren Hilfe sich Beruf und Pflege besser miteinander vereinbaren lassen. Dazu zählen eine Auszeit für bis zu zehn Arbeitstage pro Jahr, Pflegezeit, Familienpflegezeit sowie die Begleitung am Lebensende. Allerdings sind sämtliche Möglichkeiten mit einem Verdienstausfall verbunden. 

Nicht zuletzt sollten Pflegende auf sich selbst achten. Denn nur, wem es gut geht, kann gut für andere sorgen.

Studienergebnisse: Je weiter weg, desto unzufriedener

Angehörige, die auf Distanz pflegen, sind oft unzufrieden mit dieser Situation. Das ist das Ergebnis einer Externer Link:Studie der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) aus dem Jahr 2022.

Befragt wurden 1007 Personen ab 40 Jahren, deren Angehörige mindestens 20 Minuten Fahrzeit weiter weg leben. 77 Prozent der Pflegenden gaben an, die betreute Person mindestens einmal wöchentlich zu sehen. Am häufigsten helfen die Befragten, indem sie Organisationsaufgaben übernehmen (78 Prozent), gefolgt von emotionaler Unterstützung (76 Prozent), Hilfe bei der hauswirtschaftlichen Versorgung (68 Prozent) sowie bei Mobilität und sozialer Einbindung (63 Prozent). Nur 22 Prozent übernehmen auch klassische Pflegetätigkeiten, wie Hilfe bei der Körperpflege und Medikation, beim Anziehen sowie Essen.

Mit der Pflegesituation sind 41 Prozent der Befragten eher oder sehr unzufrieden. Lebt die pflegebedürftige Person zwei Stunden oder mehr entfernt, erhöht sich dieser Anteil auf 61 Prozent. Zu den besonderen Herausforderungen der Pflege auf Distanz gehört, nur wenig Einblick in die aktuelle Lage der oder des Pflegebedürftigen zu haben. Viele leiden auch darunter, nicht besser vor Ort unterstützen zu können.

Mehr zur Studie: Externer Link:https://www.zqp.de/angebot/pflege-raeumliche-distanz/

VdK-Pflegestudie

Wie geht es eigentlich den pflegenden Angehörigen? Was bewegt sie, wo gibt es Defizite, wie sieht ihr Alltag aus? Der VdK hat dazu im Jahr 2021 eine große Studie in Auftrag gegeben, um ein klares Bild zu erhalten. Die VdK-Pflegestudie “Pflege zu Hause - zwischen Wunsch und Wirklichkeit” können Sie hier herunterladen: 

Gut zu wissen für Versicherte: Pflegekassen können nicht insolvent gehen

„Dass die Pflegekasse der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) zahlungsunfähig ist, liegt an ihrer Struktur“, sagt Martin Kilimann, Referent für Pflege beim Sozialverband VdK. Ihre rund 490.000 Mitglieder sind älter und nehmen häufiger Leistungen in Anspruch als Versicherte anderer Kassen. Zudem ist sie als berufsständische Sozialversicherung nur für bestimmte Personengruppen geöffnet. Diese Struktur macht sie zu einem Einzelfall unter den Sozialversicherungen und ist der Grund dafür, dass sie seit Jahren mit steigenden Kosten zu kämpfen hat, so Kilimann.

Der Bund unterstützt die SVLFGkurz fürSozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau bereits im Bereich der Krankenversicherung. Aus Steuern werden Leistungen für Rentnerinnen und Rentner bezahlt, die nicht durch Beiträge gedeckt werden können. 

Seit Februar dieses Jahres ist nun auch die Pflegekasse der SVLFGkurz fürSozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau finanziell angeschlagen. Bis Ende 2025 erhält sie Geld aus dem Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung, um die Zahlungsunfähigkeit zu überbrücken und den laufenden Betrieb für die Mitglieder abzusichern. Für die Versicherten besteht aber kein Grund zur Sorge, wenn ihre Pflegekasse zahlungsunfähig geworden ist, erklärt Kilimann. „Pflegekassen können nicht insolvent gehen.“ Liquiditätsengpässe wie im Fall der SVLFGkurz fürSozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau können kurzfristig durch sogenannte Abschlagszahlungen aus dem Ausgleichsfonds überbrückt werden.

Kosten der Kassen steigen weiter, der Ausgleichsfonds schrumpft

Die SVLFGkurz fürSozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau ist die erste Pflegekasse, die aus dem Ausgleichsfonds gestützt werden muss. In den Fonds zahlen monatlich alle Pflegekassen anteilig ein. So ist ein Finanzausgleich untereinander gesichert. Die Kassen haben unterschiedliche Versichertenstrukturen. Sie können mit diesem Fonds höhere Pflegeausgaben einzelner Kassen solidarisch abdecken.

Auch bei anderen Pflegekassen steigen die Kosten. Sie könnten in eine ähnliche Situation geraten wie die SVLFGkurz fürSozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und müssten ebenfalls den Ausgleichsfonds in Anspruch nehmen. Das würde den Ausgleichsfonds zusätzlich belasten. Doch langsam leert sich der Topf. Innerhalb des vergangenen Jahres ist die Ausstattung des Fonds von 1,8 Milliarden Euro auf eine Milliarde geschrumpft. 

Auf Versicherte kommen nun Belastungen zu. Fachleute erwarten spätestens im zweiten Halbjahr 2025 eine Erhöhung des Beitrags zur Pflegeversicherung. Schon zu Beginn dieses Jahres war der Beitrag um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Beitragserhöhungen kann nur der Gesetzgeber veranlassen. Unter den Pflegekassen gibt es, anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung, keinen Wettbewerb. Bei allen Pflegekassen – mit Ausnahme einer abweichenden Regelung in Sachsen – ist der Beitrag gleich.

Was fordert der VdK?

Der Sozialverband VdK hält es für falsch, das Defizit in der Pflegeversicherung regelmäßig über höhere Beiträge zu schließen. VdK- Präsidentin Verena Bentele fordert stattdessen, dass aus der Pflegeversicherung finanzierte Kosten für die Corona-Pandemie von fast sechs Milliarden Euro an diese zurückgezahlt werden. „Eine weitere Entlastung wäre, Rentenversicherungsbeiträge der pflegenden Angehörigen aus Steuermitteln statt aus der Pflegekasse zu bezahlen.“ 

Mittelfristig sollten Vermögenseinkommen und Mieteinkünfte bei der Beitragsrechnung berücksichtigt und die Bemessungsgrenze angehoben werden. „Das würde hohe Einkommen gerechter an der Finanzierung der Pflegeversicherung beteiligen“, so Bentele. Die Zusammenlegung von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung würde ebenfalls enorm helfen, die Beiträge zu stabilisieren.

Das Foto zeigt Verena Bentele, sie sitzt in einem grauen Sessel und hat einen Arm auf der Lehne abgelegt

Die Kranken- und Pflegekasse sollte sich stärker auf Prävention und Rehabilitation fokussieren. Denn die beste Pflege ist die, die vermieden werden kann.

Verena Bentele, VdK-Präsidentin

Anteil der häuslichen Pflege stark gestiegen

Im Jahr 2001 waren mehr als zwei Millionen Menschen pflegebedürftig. 2023 gab es laut Statistischem Bundesamt in Deutschland sogar 5,7 Millionen Pflegebedürftige. In diesem Zeitraum hat eine deutliche Verschiebung von der Heimversorgung zur häuslichen Pflege stattgefunden: Der Anteil der zu Hause Gepflegten ist zwischen 2001 und 2023 um 15 Prozent auf 86 Prozent gestiegen. 

Knapp drei Millionen dieser Menschen haben die Pflegegrade 1 oder 2, weitere 1,3 Millionen den Pflegegrad 3. Das zeigt, dass der größere Teil der Pflegebedürftigen niedrige Pflegegrade hat und zu Hause versorgt wird.

Betroffene werden im System besser erfasst

Die wachsende Zahl an Pflegebedürftigen wird in der Öffentlichkeit oft als finanzielle Belastung dargestellt und mit steigenden Kosten in Verbindung gebracht. In der Tat gibt es nicht zuletzt aufgrund des Fachkräftemangels große Herausforderungen in der Pflege. 

Doch diese Entwicklung zeigt auch, dass Betroffene früher im Pflegesystem erfasst werden: Damit können sie rechtzeitig besser versorgt werden, weil in den niedrigen Pflegegraden Prävention und Rehabilitation in den Fokus rücken. Das kann schwere Pflegebedürftigkeit hinauszögern oder verhindern. Dass Pflegebedürftige in vielen Fällen dadurch länger selbstständig leben können, ist aus Sicht des VdK eine positive Entwicklung. 

Zudem können eine frühe Unterstützung durch Leistungen aus der Pflegeversicherung sowie Prävention langfristig die Kosten für die stationäre Pflege und für das Krankenhaussystem verringern helfen.

Mehr Menschen haben Zugang zu Pflegeleistungen

Neben der Tatsache, dass die Menschen in Deutschland älter werden, hat auch eine Reform im Jahr 2017 dazu geführt, dass die Zahl der Pflegebedürftigen zugenommen hat. Damals wurde der Begriff der Pflegebedürftigkeit geändert. Zuvor war der Hilfebedarf bei Alltagsverrichtungen ausschlaggebend für die Bewertung der Pflegebedürftigkeit. Der neue Begriff rückte die Selbstständigkeit einer Person in den Mittelpunkt. Seit der Reform stehen bei der Bewertung nicht mehr ausschließlich körperliche Einschränkungen im Mittelpunkt, sondern es fließen auch kognitive und psychische Beeinträchtigungen ein, wie sie etwa durch Demenz entstehen können. Dadurch hat sich der Kreis der Anspruchsberechtigten vergrößert.

Das bedeutet, dass die steigende Zahl an Pflegebedürftigen weniger ein Zeichen für eine rapide Verschlechterung der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung ist. Vielmehr spiegelt sie wider, dass mehr Menschen Zugang zu Leistungen erhalten. Das führt zu mehr Prävention, weniger unversorgten und unterversorgten Pflegebedürftigen und damit auch zu einer Kostenentlastung des Pflege- und Gesundheitssystems. 

VdK: Prävention und Reha stärken

VdK-Präsidentin Verena Bentele fordert von einer neuen Regierung, dass sie eine gute Versorgung fördert und den Ausbau von Reha-Angeboten und Leistungen in den niedrigen Pflegegraden finanziell unterstützt, anstatt den eingeschlagenen Weg mit Kürzungsdiskussionen zu verbauen. „Es ist dringend notwendig, die ambulanten Versorgungsstrukturen sicherzustellen und dem tatsächlichen Bedarf anzupassen. Die Kranken- und Pflegekasse sollte sich stärker auf Prävention und Rehabilitation fokussieren. Denn die beste Pflege ist die, die vermieden werden kann“, sagt Bentele.

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Erdrückende Pflegekosten

Die Eigenanteile in der stationären Pflege sind erneut stark gestiegen. Auch im ambulanten Bereich ist mit höheren Kosten zu rechnen. Der VdK fordert eine Entlastung, die auch die Pflege zu Hause berücksichtigt. 

Eigenanteil für Pflegeheimplatz knapp 3000 Euro

Die Pflegekosten sind stark gestiegen. Während sich die Entwicklung bei denExterner Link: Pflegeheimplätzen anhand von Zahlen gut darstellen lässt, fehlen vergleichbare Daten für die Pflege zu Hause. Dort werden mit 86 Prozent der knapp 5,7 Millionen Pflegebedürftigen die allermeisten Menschen versorgt.

Die Eigenanteile für einen Pflegeheimplatz lagen am 1. Januar 2025 nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen (vdek) zu Beginn eines Aufenthalts bei durchschnittlich 2984 Euro. Auf einen ähnlichen Wert kam im Dezember 2024 mit 2968 Euro auch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdOkurz fürWissenschaftliches Institut der AOK). 

Im Einzelnen setzen sich die Kosten nach vdek-Berechnungen aus 1496 Euro für die Pflegevergütung inklusive Ausbildungskosten, 990 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 498 Euro Investitionskosten zusammen. 

Somit stieg die Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige im Bundesschnitt binnen eines Jahres von 2687 Euro Anfang 2024 auf 2984 Euro Anfang 2025.

Zwei ältere Frauen sitzen in einem Pflegeheim an einem Tisch. Eine Altenpflegerin in einem pinken Poloshirt beugt sich über sie, legt die Arme um beide Damen.
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Wie setzen sich die Pflegeheimkosten zusammen?

Der Umzug in ein Pflegeheim ist kein leichter Schritt. Vorher muss die Finanzierung geklärt werden. Wir informieren, wie sich Pflegeheim-Kosten zusammensetzen.

Entlastung der Pflegebedürftigen dringend notwendig

Die Gründe für diese Entwicklung liegen vorrangig in den gestiegenen Lohn- und Betriebskosten. Die Anpassungen bei den Einkommen begrüßt der Sozialverband VdK. Angesichts der Preissteigerungen ist jedoch eine Entlastung der Pflegebedürftigen dringend notwendig. Deshalb fordert der VdK die Übernahme der Investitionskosten (498 Euro) durch die Bundesländer sowie eine Entlastung von den Ausbildungskosten (133 Euro).

Für die Entwicklung der Kosten in der Externer Link:häuslichen Pflege fehlt es an vergleichbaren Daten wie für die stationäre Pflege. Da aber auch die Preisgestaltung in der ambulanten Pflege stark von den Lohnkosten abhängt, ist davon auszugehen, dass die Kosten ähnlich stark ansteigen. Für diesen Bereich fordert der VdK deshalb eine regelhafte Dynamisierung der Leistungen.

Bei der Debatte um eine Deckelung der Pflegekosten macht VdK-Präsidentin Verena Bentele deutlich, dass dabei immer auch die Pflege zu Hause zu berücksichtigen ist: „Wer Pflegebedürftige von den hohen Kosten entlasten will, darf nicht die vielen Menschen vergessen, die zu Hause versorgt werden. Wir brauchen eine Lösung, die sowohl die Pflege im Heim bezahlbar macht, als auch die Kosten für die ambulante Pflege zu Hause im Blick hat.“