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Die Verkehrsminister von Bund und Ländern schlagen als Nachfolgelösung für das erfolgreiche 9-Euro-Ticket ein bundesweit gültiges Ticket zu einem monatlichen Preis von 49 Euro vor.
VdK-Präsidentin Verena Bentele hat den Vorschlag eines sogenannten Klimatickets kritisiert: „Es leistet einen Beitrag zur Mobilitätswende, aber nicht zur sozialen Teilhabe.“ Menschen in der Grundsicherung oder mit kleinen Einkommen und Renten werden diese Monatspreise nicht zahlen können. Dass es das neue Ticket nur als digitale Variante geben soll, sorgt ebenfalls für Kritik. „Alle, die kein Smartphone besitzen, werden es nicht benutzen können“, so Bentele.
Für sie sei wichtig, dass mit Einführung eines kostengünstigen Tickets ein Mobilitätsangebot für alle geschaffen wird. Das heißt auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. „Bei all den Erfolgsmeldungen, wie Menschen mit dem 9-Euro-Ticket den öffentlichen Personennahverkehr für sich entdeckt haben, darf nicht vergessen werden, dass Menschen mit Behinderung im Sommer das Angebot kaum nutzen konnten“, so Bentele. Zu voll waren die Bahnsteige, zu viele Menschen in den Abteilen, zu wenig Plätze für Rollstühle oder Rollatoren. „Ein barrierefreier Ausbau des Nah- und Regionalverkehrs ist zu Zeiten einer Energie- und Klimakrise eine folgerichtige Maßnahme, er ist auch eine Frage der sozialen Teilhabe“, so Bentele.
Der VdK fordert eine bessere Ausstattung der Züge und vor allem mehr Sitzplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Diese müssen gut von außen erkennbar auf digitalen Anzeigen am Bahnhof ausgewiesen werden. Die Flächen für Rollatoren und Rollstühle müssen von den Fahrrädern getrennt werden. Wichtige Details, wie mehr Haltegriffe, eine bessere und für alle verständliche Beschilderung und mehr barrierefreie Toiletten, sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Mit einer höheren Zugtaktung und besserer Personalausstattung könnte der ÖPNV einfacher nutzbar sein.
In strukturschwachen Regionen muss es andere Möglichkeiten geben, um mehr Menschen mobiler zu machen. E-Mobilität, mehr Fahrgemeinschaften fernab von Bus- und Bahnlinien sowie in nicht allzu fernen Zukunft das autonome Fahren können Möglichkeiten sein. In einer alternden Gesellschaft müssen Senioren und Menschen mit Behinderung angesprochen werden. Bentele fordert: „Lösungen müssen von Anfang an barrierefrei geplant werden. Nachrüsten, spätere barrierefreie Umbauten sind immer teurer, als gleich richtig zu planen.“
Julia Frediani
Schlagworte 49-Euro-Ticket | Mobilität | Teilhabe | ÖPNV | Barrierefreiheit
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