8. September 2021
SOZIALE GERECHTIGKEIT

Kommentar: Mehr Demokratie wagen

Merken Sie was? Es ist Wahlkampf. In wenigen Wochen dürfen die meisten von uns ihre Stimme abgeben für die Kandidatinnen und Kandidaten und die Parteien, die unsere Interessen am besten vertreten. Ich sage bewusst „die meisten“. Denn nicht alle von uns haben eine Stimme.

Das Bild zeigt Verena Bentele
© VdK / Susie Knoll

Kinder und Jugendliche in diesem Land haben keine Stimme, zumindest nicht, wenn es um die Besetzung von Parlamenten geht. Ich finde, ohne diese Stimmen fehlen uns wichtige Perspektiven für die richtigen Entscheidungen, gerade bei generationenübergreifenden Themen.

Eine Kollegin erzählte mir neulich, dass ihr sechsjähriger Sohn Leon sie fragte: „Mama, warum darf ich nicht wählen? Ich weiß doch schon, wer meine Stimme bekommt.“ Tja, lieber Leon, warum darfst du eigentlich nicht wählen? Gute Frage.

Kinder interessieren sich dafür, wie es unserer Erde geht. Sie demonstrieren für ein besseres Klima. Sie setzen sich für Tierschutz ein. Oder dafür, dass es in den Schulen endlich Computer gibt. Sie wollen mehr Sport­plätze. Und sie wollen etwas dafür tun, dass es ihren Großeltern gut geht. Das sind ernst zu nehmende und vernünftige Forderungen. Deshalb müssen wir Kindern bei Wahlen endlich eine Stimme geben. Eine Stimme, die sie für gute Bildung, Klimaschutz, bessere Löhne ihrer Eltern und offene Schwimmbäder abgeben können.

Demokratie sollte von der ersten Klasse an Schulfach werden. Leon und mir würde das gut gefallen. Ehrlich: Wenn Jugendliche in der Schule mal die Wahlprogramme der Parteien durchsprechen, können sie oft besser als ihre Eltern erklären, was welche Partei nach der Wahl plant.

Kleiner Exkurs: Als Willy Brandt 1970 das Wahlalter von 21 auf 18 Jahre senkte, lief das unter der großen Überschrift „Mehr Demokratie wagen“. Mit Erfolg. Denn allen Unkenrufen zum Trotz führte das bei jungen Leuten nicht zu verantwortungsloser Radikalität. Junge Menschen fühlten sich gestärkt und ernst genommen. Ich bin überzeugt, mit dieser guten Erfahrung im Rücken dürfen wir heute noch mehr Demokratie wagen: für unsere Kinder.

Verena Bentele, VdK-Präsidentin

Schlagworte Bundestagswahl 2021 | Kinder | Jugendliche | Demokratie

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