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VdK-Präsidentin Verena Bentele schlägt in ihrem Buch „Wir denken neu“ spannende politische Lösungen vor – Vorstellung in Berlin
„Wir denken neu. Damit sich Deutschland nicht weiter spaltet“ heißt das im Europa-Verlag erschienene Buch von VdK-Präsidentin Verena Bentele, das sie mit ihrem VdK-Autorenteam Dr. Ines Verspohl und Philipp Stielow am 8. April in Berlin vorgestellt hat. Moderator Gabor Steingart führte durch die 90-minütige Gesprächsrunde, die via Livestream im Internet übertragen wurde.
„Es ist ein streitbares und mutiges Buch“, in dem „die Probleme des Sozialstaats schonungslos auf den Tisch kommen“, erklärte Gabor Steingart in seiner einführenden Moderation. Der Journalist und Autor bezeichnete den kompakten Band als „Druckbetankung für eine Debatte, die nötig ist“.
Diskussionsbedarf besteht unter anderem beim Thema Pflege: Verena Bentele bezog sich auf ein Kapitel aus dem Buch, in dem sie von ihrer Freundin berichtete. Deren Mutter pflegte den Ehemann zu Hause bis zur Erschöpfung. Die Familie konnte sich die 2000 Euro für ein Pflegeheim nicht leisten. Bentele erinnerte daran, dass über 70 Prozent der Pflege zu Hause stattfinde. Der VdK führe derzeit eine große Studie zu diesem Thema durch, um zu erfahren, wie es Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen geht, was sie für eine gute Pflege zu Hause brauchen, und was sie entlastet, sagte sie.
Doch auch in den Heimen gibt es viel zu tun. Auf die Frage eines Zuschauers, wie das „desolate Pflegesystem“ verändert werden könne, brachte Bentele die Pflegevollversicherung ins Spiel. Für mehr Personal, bessere Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen sei es wichtig, dass alle pflegerischen Leistungen auch wirklich von der Pflegekasse bezahlt werden und nicht von den Pflegebedürftigen.
Das Thema Solidarität griff Philipp Stielow am Beispiel der gesetzlichen Krankenversicherung auf. Sozial Benachteiligte oder chronisch Kranke fänden sich dort wieder. Die Solidarität mit Menschen, denen es in einer bestimmten Lebensphase nicht gut gehe, finde über dieses gesetzliche System statt. Jeder könne in diese Situation kommen. Deswegen sei es falsch, dass sich rund zehn Prozent Privatversicherte ausklinken. „Wenn alle einzahlen, könnten die Sozialversicherungsbeiträge sinken“, sagte Stielow.
Am Ende hatte Bentele noch ein Lob für ihre Mitautoren parat: „Uns hat es allen Mega-Spaß gemacht, an diesem Buch zu arbeiten.“ So viel Spaß, dass sie bereits eine neue Idee preisgab: „Das komplexe Thema Gesundheitssystem hat eine große Chance, eines der nächsten Buchthemen zu werden.“
Jörg Ciszewski
Schlagworte Wir denken neu | Soziale Gerechtigkeit | Pflege
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