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Wohnungssuchende haben im vergangenen Jahr für ihre Mieten deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper, vor allem in deutschen Großstädten wie München, Berlin oder Hamburg. Insgesamt fehlen rund 1,9 Millionen bezahlbare Wohnungen. Auf der Strecke bleiben dabei immer mehr Menschen mit geringem Haushaltseinkommen und Ältere, deren Renten nicht mit den steigenden Mieten Schritt halten können.
Wie das Bundesamt für Bau-, Stadt- und Raumforschung mitteilte, war der durchschnittliche Quadratmeterpreis im Jahr 2017 4,5 Prozent teurer als im Vorjahr. Im bundesweiten Durchschnitt steigen die Mieten damit wieder deutlich stärker als die Verbraucherpreise. Es gebe nach wie vor ein starkes Stadt-Land-Gefälle. Vermieter in München verlangen demnach bei Neuverträgen durchschnittlich 16,65 Euro je Quadratmeter, in den ländlichen Regionen gibt es Angebote für unter fünf Euro.
Nach Auffassung des Sozialverbands VdK und des Mieterbunds ist der Wohnungsmarkt aber weder auf die Bedürfnisse Älterer eingestellt noch für die Zukunft gerüstet. Die Renten können bei vielen die Wohnkosten kaum abdecken. „Da sich an der Miete nicht sparen lässt, schränken sich viele – vor allem alleinstehende Frauen – anderswo ein: beim Heizen, Kochen und Licht, bei Kleidung und Gesundheit“, kritisiert VdK-Präsidentin Ulrike Mascher (bei Redaktionsschluss noch amtierende Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland. Lesen Sie hier über unsere neue Präsidentin Verena Bentele).
Die Überhitzung des Mietmarkts treffe Menschen besonders hart, die aus eigener Kraft ihre finanzielle Situation nicht mehr verbessern können, also Rentnerinnen und Rentner, chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung, so Mascher.
Hinzu komme, dass nur fünf Prozent der Senioren in einer barrierefreien Umgebung leben. Die Kosten für einen altersgerechten und barrierefreien Umbau werden zumeist auf den Mieter umgeschlagen, was zu gravierenden Mieterhöhungen von mindestens 200 Euro führen kann – unbezahlbar für die meisten.
Während Haushalte mit höherem Einkommen im Mittel rund 17 Prozent für die Bruttokaltmiete aufwenden müssen, sind es bei den Haushalten an der Armutsgrenze fast 40 Prozent. Nach Auffassung des VdK muss der soziale Wohnungsbau energisch vorangetrieben werden: „In jeder Kommune muss es einen verbindlich festgelegten Anteil an Sozialwohnungen innerhalb des Mietwohnbestands geben. Fallen Wohnungen aus der Sozialbindung, muss deren Zahl wieder an anderer Stelle aufgefüllt werden“, so Ulrike Mascher. Darüber hinaus müsse das staatliche KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ deutlich aufgestockt werden.
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ikl
Schlagworte Miete | Mietkosten | Altersrente | Frauen
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