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In Deutschland drohen immer mehr Alleinstehende in die Armut abzurutschen. Betroffen sind besonders Alleinerziehende und Ältere mit kleinen Renten. Nach Angaben des Statistikamts der Europäischen Union hat etwa ein Drittel der Alleinstehenden demnach zu wenig Einkommen. Zehn Jahre vorher war es noch jeder Fünfte.
Zurzeit leben in 40,8 Prozent der deutschen Haushalte Alleinstehende, in den vergangenen Jahren ist ihre Zahl kontinuierlich gestiegen. Experten gehen davon aus, dass insbesondere Ältere mit kleinen Renten oder Grundsicherung, Alleinerziehende, Jüngere auf dem Weg von einer Ausbildung ins Berufsleben sowie Niedrigverdiener von Armut bedroht sind. Selbst wenn Alleinlebende arbeiten, kommen sie finanziell oft nur schlecht über die Runden.
Laut Eurostat-Erhebung waren 17 Prozent der Alleinstehenden mit Beschäftigung armutsgefährdet. Zehn Jahre zuvor waren es nur 10,1 Prozent. Immer mehr Menschen sind somit auf soziale Sicherungsleistungen angewiesen, die aber kaum das Existenzminimum abdecken.
Der Sozialverband VdK fordert deshalb von der künftigen Regierung, endlich Maßnahmen zu ergreifen, um Armut in allen Altersgruppen wirksam zu bekämpfen. „Um Arbeitnehmer zu unterstützen, muss die Politik den Niedriglohnsektor eindämmen”, so VdK-Präsidentin Ulrike Mascher. Der VdK fordert die Einschränkung von Leiharbeit, von Befristungen und Minijobs sowie einen Mindestlohn von zwölf Euro. So bekommen mehr Beschäftigte in Vollzeit die Chance, mit dem Arbeitseinkommen ihren Lebensunterhalt abzusichern und eine angemessene Alterssicherung über dem Grundsicherungsniveau aufzubauen. Es sei eine politische Notwendigkeit, den Niedriglohnsektor einzudämmen und die Bedingungen für existenzsichernde Arbeit zu schaffen.
Im Bereich der Arbeitsmarktpolitik fordert der VdK grundlegende Verbesserungen. „Jeder hat das Recht, nach langjähriger Erwerbstätigkeit von seiner Rente leben zu können”, so die VdK-Präsidentin. Des Weiteren muss der Regelsatz bei der Grundsicherung im Alter endlich neu berechnet werden. Dieser orientiert sich derzeit am Bedarf eines 30-jährigen gesunden Mannes und steht damit im Widerspruch zur Lebensrealität von kranken und alten Menschen.
Besonders alleinerziehende Frauen haben Probleme, mit ihrem Einkommen über die Runden zu kommen. Sie arbeiten oft viel und kümmern sich um die Kinder. Eine soziale Notlage geht so häufig mit zunehmender Vereinsamung einher. Dass Alleinerziehende besonders gefährdet sind, ist auf schlechtere Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt zurückzuführen. Der Sozialverband VdK fordert Maßnahmen, um Alleinerziehende vor Altersarmut zu bewahren. Dazu gehören Anstrengungen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Vollzeitbeschäftigung von Frauen wirksam zu fördern.
Armutsgefährdet ist, wer unter 60 Prozent des mittleren Einkommens liegt. 2016 lag die Grenze bei 1063,75 Euro pro Monat. EU-weit sind nur 32,5 Prozent der privaten Haushalte solche mit Alleinstehenden.
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Schlagworte Frauen | Armut | Altersrente | Alter | Alleinstehende | Alleinerziehende
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