8. Februar 2023
RENTE

„Alt sein“ beginnt mit 61 Jahren

Studie über Altersdiskriminierung: Klischees sind fest verwurzelt

Ältere Menschen werden von der Gesellschaft oft negativ wahrgenommen. Das geht aus der Studie „Altersbilder und Altersdiskriminierung“ hervor, die im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erstellt wurde.

Symbolfoto: Älterer Mann draußen im Grünen, er blickt nachdenklich in die Ferne
© IMAGO / Panthermedia

Altersbilder können diskriminierendes Verhalten begünstigen, etwa bei der Job- oder Wohnungssuche oder bei Bankdienstleistern. Vielen Menschen ist dies jedoch nicht bewusst. Etwa jede siebte Anfrage, die bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes eingeht, steht in Zusammenhang mit dem Lebensalter. „Überall erleben Menschen, dass ihr Alter eine Rolle spielt und Nachteile mit sich bringen kann“, sagt Ferda Ataman, Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung.

Für die repräsentative Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Eva-Marie Kessler und Prof. Dr. Lisa Marie Warner von der Medical School Berlin wurden 2000 Menschen über 16 Jahren am Telefon befragt. Ziel war es, die Vorstellungen vom Altern und die Einstellungen gegenüber älteren Menschen zu erfassen. Die Ergebnisse:
Es gibt große Unterschiede, ab wann jemand als „alt“ angesehen wird. Als gesellschaftliche Altersgrenze wurde am häufigsten (27 Prozent) das 60. Lebensjahr angegeben. Im Schnitt liegt sie bei 61 Jahren – niedriger als in anderen europäischen Ländern.

Über ältere Menschen ist nur wenig Faktenwissen vorhanden. Der Blick auf das Alter ist ambivalent und hängt stark vom eigenen Lebensalter ab. Einerseits dominieren Bilder von kranken, unflexiblen und einsamen Menschen, andererseits sind 94 Prozent der Überzeugung, dass es möglich ist, im Alter geistig und körperlich fit zu bleiben.

Ältere werden von vielen als Verhinderer notwendiger gesellschaftlicher und politischer Veränderungen wahrgenommen. Jede/r dritte Befragte ist der Meinung, ältere Menschen sollten wichtige Positionen aufgeben, um für die jüngere Generation Platz zu machen. Unter anderem sollten sie nur bis zu einem bestimmten Alter politische Ämter ausüben.

„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass Klischees und Stereotype über Ältere fest verwurzelt sind“, fasst Ataman zusammen. Insbesondere beim Thema Klimaschutz gebe es großes Spannungspotenzial zwischen den Generationen. Um Altersdiskriminierung entgegenzuwirken, solle in das Grundgesetz mit aufgenommen werden, dass Ungleichbehandlung aufgrund des Alters inakzeptabel ist. Zudem müsse das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gestärkt werden.

Annette Liebmann

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    09.01.2023

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