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Trotz steigender Lebenshaltungskosten schrecken viele Seniorinnen und Senioren vor dem Gang zum Sozialamt zurück. Rund 60 Prozent der Anspruchsberechtigten auf Grundsicherung im Alter stellt nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung keinen Antrag. Das hat unterschiedliche Gründe.
Oder sie haben Angst, dass sie umziehen oder das Auto abgeben müssen. Dabei ist der Besitz einer angemessenen Immobilie oder Eigentumswohnung für die eigene Nutzung sehr wohl erlaubt.
Es gibt allerdings auch VdK-Mitglieder, die aus Unkenntnis keinen Antrag auf Grundsicherung stellen. Deswegen weist der VdK Rentnerinnen und Rentner mit geringen Einkommen bei Beratungen auf diese Möglichkeit hin.
„Generell aber müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach einem langen Erwerbsleben die Sicherheit haben, eine Rente oberhalb des Grundsicherungsniveaus zu erhalten“, macht Bentele deutlich. Damit mehr ältere Menschen mit kleinen Einkommen keinen Antrag auf Grundsicherung stellen müssen, fordert der VdK deshalb eine Grundrente, die diesen Namen auch verdient.
Der Sozialverband VdK setzt sich für weitere Verbesserungen bei der Grundrente ein und fordert, dass sie wie die Mütterrente unabhängig vom Einkommen des Partners ausbezahlt wird.
Bei den Grundrentenzeiten müssten auch Jahre der Erwerbsminderung und Zeiten der Arbeitslosigkeit berücksichtigt werden. Denn nur sehr wenige Erwerbsminderungsrentnerinnen und -rentner kämen auf die mindestens notwendigen 33 Beitragsjahre. Die Lebensleistung derjenigen, die darunterliegen, wird aktuell nicht berücksichtigt. „Damit mehr Rentnerinnen und Rentner eine Grundrente erhalten, muss deshalb die Gleitzone ab 30 Grundrentenjahre gelten“, sagt Bentele.
Die VdK-Präsidentin fordert außerdem, dass die Abschläge von 12,5 Prozent auf den Grundrentenaufschlag wegfallen müssen. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass bei der Grundrente wieder etwas gekürzt wird.“
Langfristig sei das Ziel, dass die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher solcher Sozialleistungen zurückgeht und die Menschen ausreichend verdienen, damit sie später nicht auf eine Grundsicherung angewiesen sind, so Bentele. „Dazu brauchen wir mehr Tarifbindung mit anständigen Löhnen und die Erhöhung des Mindestlohns auf mindestens 13 Euro.“
Jörg Ciszewski
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Schlagworte Grundsicherung | Alter | Grundrente | Altersarmut | Scham
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