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Die Dialoge auf den Plakaten der VdK-Pflegekampagne sollen die Menschen aufrütteln und berühren. Wer die Gespräche zwischen Angehörigen und Pflegebedürftigen auf blau-grünem Untergrund auf sich wirken lässt, wird gedanklich in die Situationen der häuslichen Pflege entführt. Die Dialoge machen die Themen lebendig, die in der Pflege zu Hause belasten, aber auch erfüllen. Um dieses emotionale Moment einzufangen, heißt die VdK-Pflegekampagne „Nächstenpflege“.
„Ich will nicht ins Heim!“ Um diesen Satz kreisen viele Gedanken und Gespräche in den Haushalten der 3,3 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland, die von ihren Angehörigen versorgt werden. Denn nur 2,3 Prozent dieser Menschen können sich vorstellen, in einem Pflegeheim zu leben, wie die VdK-Pflegestudie zeigt. „Du bleibst bei mir, Mama!“ Diese Antwort ist mehr als ein leeres Versprechen. Wer für seine Nächsten in der häuslichen Pflege da ist, tut es aus Liebe und Fürsorge:
91 Prozent haben sich bewusst dafür entschieden, ihre Familienmitglieder zu Hause zu begleiten – wenn nötig, bis zuletzt.
Dieser Dialog und sechs weitere in blau-grünen Textfeldern geben in aller Kürze und Schärfe einen Einblick, was es heißt, zu Hause gepflegt zu werden und zu pflegen. Der VdK spart aber die Schattenseiten der Nächstenpflege in seinen Motiven nicht aus: den Vater, der seine Tochter nicht mehr erkennt oder nichts mehr essen will; die Mutter, die große Schmerzen hat und nicht mehr leben will; den Jugendlichen, der von den Eltern Pflege braucht wie ein kleines Kind. Die Berliner Agentur dieckertschmidt verzichtet in ihrer Kreation bewusst auf Bilder und setzt auf die Kraft der Worte, damit ein „Kopfkino“ entsteht.
„Bei der Auswertung der Befragungsergebnisse hat uns sehr bewegt, wie stark die Pflegebeziehungen von großer emotionaler Nähe geprägt sind. Konflikte in der Familie und all die Schwierigkeiten von außen werden in Kauf genommen, um dem liebsten Menschen das beste Leben zu ermöglichen“, erzählt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Das Wort „Nächstenpflege“ für die VdK-Kampagne soll das ausdrücken, denn die Pflege eines nahen Menschen ist mehr als eine sachliche „häusliche Pflege“, wie diese Form der Fürsorge oft genannt wird.
Gleichzeitig birgt diese Verbundenheit eine große Gefahr: Sehr viele Pflegepersonen fühlen sich überfordert, ausgelaugt und verzweifelt. Doch Hilfe von außen kennen viele nicht, schon gar nicht von der Politik. Deswegen sind die VdK-Plakate ein direkter Appell an die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene. „Wenn die Pflege in der Familie auf Dauer funktionieren soll, sind umfangreiche Veränderungen nötig. Wir setzen uns an die Spitze der Bewegung und kämpfen für Verbesserungen“, so Bentele.
Die eindrucksvollen Kampagnenmotive werden bis Mai nächsten Jahres bundesweit zu sehen sein. In den VdK-Landesverbänden gibt es Plakat-, TV- und Online-Werbung. Eine große Rolle spielen die sozialen Medien zur Verbreitung der Motive über Facebook, Twitter oder Instagram. Spots laufen auf der Online-Plattform YouTube oder auf VdK-TV. Auch auf Aufklebern oder Abreißzetteln, an Garderoben- oder Türanhängern wird der Hashtag #naechstenpflege zu sehen sein. „Wichtig ist, dass die VdK-Kampagne von unseren Mitgliedern und Freunden überall hingetragen wird. Die politische Botschaft lautet: Wir lassen Pflegebedürftige und Angehörige nicht im Stich, wir lassen beim Thema Nächstenpflege nicht locker“, so Bentele.
Auf der zentralen Webseite www.vdk-naechstenpflege.de finden sich alle Bilder, Aktionsideen und Filme zum kostenlosen Download. In den VdK-Landesverbänden werden Plakate geklebt, Infomaterialien verteilt sowie Aktionen vor Ort organisiert. So planen einige eigene Auflagen der „Demo ohne Menschen“, wie sie zum Auftakt in Berlin stattgefunden hat.
Außerdem soll es an einigen Orten eine Unterschriftenaktion geben, die sich an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) richtet. Unter dem Motto „Herr Lauterbach, pflegen Sie doch einen Tag lang mal jemanden zuhause“ können Betroffene und Nicht-Betroffene den Politiker mit ihrer Unterschrift auffordern, einmal selbst in die Pflege einzusteigen. „Ich hoffe, dass sich Karl Lauterbach auf dieses VdK-Pflegepraktikum einlässt und damit zeigt, dass ihm die Nächstenpflege wichtig ist“, sagt Bentele.
Dr. Bettina Schubarth
Schlagworte Nächstenpflege | Kampagne | Pflege | pflegende Angehörige | Pflegebedürftige
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Alles zur großen VdK-Kampagne Nächstenpflege:
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