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Die Statistik beweist es: Die Deutschen helfen gerne. 14,9 Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Zahl derer, die in ihrer Freizeit in Vereinen und Initiativen für andere Menschen da sind, um etwa 2,7 Millionen erhöht. Mehr als jeder dritte freiwillige Helfer ist über 60 Jahre alt. Etwa fünf Stunden pro Woche wenden die Deutschen für ein Ehrenamt auf.
Die meisten Ehrenamtlichen, nämlich 25 Prozent, sind im Kinder- und Jugendbereich aktiv. Dagegen ist ein Ehrenamt im offensichtlich weniger attraktiv: 62 Prozent der Bundesbürger können sich nach einer DAK-Umfrage absolut nicht vorstellen, hier tätig zu werden.
Viele Senioreneinrichtungen werden das nicht gerne hören. Denn sie stecken wegen des Pflegekräftemangels in Schwierigkeiten. Weil den Angestellten oft nur die Zeit für die allernötigste Zuwendung für die Bewohnerinnen und Bewohner bleibt, stellt man sich eine größere freiwillige Reservearmee als gute Lösung vor, um den Mangel zu kaschieren. Insbesondere Ältere sollten sich in diesem Bereich stärker engagieren, schlägt etwa der ehemalige Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, vor. Sie könnten zum „Baustein“ bei der Versorgung Pflegebedürftiger werden.
Vor solchen Ideen möchte ich ausdrücklich warnen. Sicherlich: Rentnerinnen und Rentner engagieren sich gerne und in erheblichem Umfang, gerade auch in unserem Verband. Hinzu kommen die vielen ungezählten Stunden, die Ältere für die Betreuung von Enkelkindern, für Nachbarschaftshilfe oder für die Pflege von Angehörigen aufwenden. Die allermeisten tun das gerne und von ganzem Herzen. Doch aus dieser generell hohen Hilfsbereitschaft eine Art moralische Pflicht ableiten? Sicherlich nicht!
Meine Meinung ist: Jeder Mann und jede Frau hat sich den Ruhestand verdient. Ob er oder sie sich engagiert, ist ganz und gar eine individuelle Entscheidung. „Freude haben“ ist das Hauptmotiv, um sich ehrenamtlich einzusetzen, nicht „Lückenbüßer sein“. Deshalb muss man Ehrenamtlichen entsprechende Strukturen bieten. Im Pflegebereich wird das besonders deutlich, etwa bei der ehrenamtlichen Alltagsunterstützung für Demenzpatienten.
Hier ist viel Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein auf Seiten der Helfenden, aber auch deren professionelle Begleitung gefragt. Solange es an Letzterem hapert – siehe Fachkräftemangel –, wird es auch einen Ehrenamtlichenmangel in der Pflege geben.
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Ulrike Mascher
Schlagworte Pflege | Pflegeheim | Fachkräftemangel | Ehrenamt | Engagement | Rentner
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