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Für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, können Rollatoren eine große Hilfe sein. Die Gehhilfen mindern die Sturzgefahr, gleichen Gang-Unsicherheiten aus, erleichtern das Stehen und bieten einen Sitzplatz für eine Ruhepause. Wie man den geeigneten Rollator findet, erklärt Melanie Ludwig von der Fachstelle für Barrierefreiheit beim VdK Hessen-Thüringen.
Ein Rollator ist ein Hilfsmittel, das vom Arzt verordnet werden muss. Das Rezept kann beim Kauf der Gehhilfe im Sanitätshaus eingelöst werden, aber auch direkt bei der Krankenkasse. Die Konditionen der Kassen sind unterschiedlich. So kann die Gehhilfe dem Patienten leihweise überlassen werden, oder ein Teil der Kosten für den Kauf wird übernommen. Meist stellen die Krankenkassen das Geld für ein Standardmodell bereit, und der Versicherte leistet eine Zuzahlung. Wer eine andere Ausführung möchte, muss die Differenz aus eigener Tasche finanzieren.
Mittlerweile gibt es ein großes Angebot von Rollatoren für unterschiedliche Bedürfnisse. Ludwig empfiehlt, sich genau zu überlegen, wofür man das Hilfsmittel benötigt. „Bei einer leichten Gangunsicherheit reicht ein Standardmodell aus – vorausgesetzt, man hat noch Kraft in den Armen und Beinen“, sagt sie. Denn es ist schwerer und hat Luftreifen, die regelmäßig aufgepumpt werden müssen. Auch das Reisen ist etwas umständlich, weil dieser Rollator schwieriger zusammenzuklappen ist.
Daneben gibt es besonders leichte Modelle, die sich gut für Menschen eignen, die nicht mehr viel Muskelkraft haben. Wer oft unterwegs ist, sollte einen Rollator wählen, der einfach zu transportieren ist. Viele Gehhilfen können mit nur einem Handgriff verkleinert und bequem im Kofferraum eines Autos verstaut werden. Menschen mit Übergewicht sollten darauf achten, dass ihr Rollator besonders stabil ist und etwas breiter ausfällt, damit sie sich hinsetzen können.
Für Menschen, die viel in der Natur unterwegs sind, könnte ein geländegängiges Modell passend sein. Besondere Rollatoren gibt es für Innenräume. Mit 42 bis 54 Zentimetern Breite sind sie schmal genug für alle Türen einer Wohnung, sogar für Badezimmertüren. Sie bieten sich an für Menschen mit Gang-Unsicherheiten, die ihre Wohnung nicht mit breiteren Türen ausstatten können, aber zuhause wohnen bleiben wollen.
Für die meisten Modelle gibt es jede Menge Zubehör, vom Regenschirm bis hin zur Halterung für eine Sauerstoff-Flasche. Auch hier lohnt es sich, gründlich zu überlegen, welche Ausstattung nötig ist. Für einseitig gelähmte Schlaganfallpatienten beispielsweise eignet sich eine Simultanbremse, mit der sie ganz normal beidseitig bremsen können. Ein auf individuelle Bedürfnisse ausgestatteter Rollator kann jedoch teuer werden. Jedes Zubehör kostet extra. Deshalb sind Modelle vom Discounter sehr beliebt.
Dagegen sei nichts einzuwenden, so die Fachfrau. Mittlerweile würden sogar viele Krankenkassen die Kosten übernehmen, wenn ein ärztliches Rezept vorliege. „Diese Rollatoren sind qualitativ oft gleichwertig“, sagt Ludwig.
Der entscheidende Unterschied liegt ihrer Meinung nach allerdings im Service: „Im Sanitätshaus findet eine umfassende Beratung statt. Die Gehhilfe wird passend zur Körpergröße eingestellt. Außerdem kümmern sich viele Fachgeschäfte um die Wartung und Reparatur, wenn sie notwendig wird.“ Zudem erhalte man beim Kauf eine Einführung in die Nutzung des Rollators. „Beim Discounter gibt es dieses Rundum-Paket nicht“, so Ludwig.
Der Umgang mit einem Rollator will gelernt sein. Das erhöht die Fahrsicherheit und verringert die Sturzgefahr. Deshalb bietet die Deutsche Verkehrswacht in vielen Städten und Kreisen Rollator-Trainings an. Diese Schulungen richten sich an alle, die auf einen Rollator angewiesen sind, aber auch an Menschen, die Schwierigkeiten beim Gehen haben und einen Rollator einmal ausprobieren möchten. Geübt werden unter anderem das richtige Bremsen, das Überqueren von Bordsteinkanten und das Einsteigen in Busse und Bahnen. Ziel ist es, mit geringem Kraftaufwand und maximaler Sicherheit künftige Wege sicher zu bewältigen, auch im Straßenverkehr.
Informationen zu den Rollator-Trainings erteilt Karin Müller, Projektreferentin in der Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Verkehrswacht, Telefon (0 30) 5 16 51 05-30, E-Mail senioren@dvw-ev.de . Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Deutschen Verkehrswacht unter www.deutsche-verkehrswacht.de
ali
Schlagworte Rollator | Hilfsmittel | Gehhilfe | Rollator-Training | Kurs | Sicherheit | Sturzgefahr | Training
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