6. Juni 2023
GESUNDHEIT

Große Mehrheit für einheitliche Kranken- und Pflegeversicherung

Der Sozialverband VdK fordert eine einheitliche solidarische Krankenversicherung, in die alle einzahlen. Der WIdO-Monitor, für den über 2000 Personen im Auftrag des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) befragt wurden, zeigt den großen Rückhalt, den ein solcher Systemwechsel in der Bevölkerung hat.

Symbolfoto: Ein Stethoskop liegt auf aufgefächterten 200-Euro-Scheinen
© IMAGO / Ralph Peters

So befürworten 76 Prozent der befragten gesetzlich Versicherten den Vorschlag, die gesamte Bevölkerung in einer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu versichern. Bei den Befragten der privaten Krankenversicherung (PKV) waren es immerhin 48 Prozent. Bemerkenswert ist, dass die Zustimmung seit dem Jahr 2012 weiter gewachsen ist.

„Diese Entwicklung bestärkt uns in unserer Forderung“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Damit würden die Kranken- und die Pflegeversicherung gerechter und besser finanzierbar. Ich bin überzeugt, dass dieser Systemwechsel allen Versicherten nutzt, wenn die Versorgungsstruktur neu geplant wird.“

Auch das Nebeneinander von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung lehnt eine große Mehrheit unter den Befragten ab (GKV: 86 Prozent, PKV: 64 Prozent). Zudem befürworten rund drei Viertel von ihnen eine Abkehr vom Teilleistungsprinzip: Pflegebedürftige sollten für die Pflege nur einen festen Sockelbetrag zahlen müssen, während die Pflegekasse alle weiteren Kosten übernimmt. „Das ist ein klarer Auftrag an die Politik“, so Bentele. „Derzeit liegt die große finanzielle Last bei den Pflegebedürftigen, weil die Kosten genau andersherum verteilt werden.“

Wie der WIdO-Monitor zeigt, stößt auch das in der GKV verankerte Solidarprinzip auf große Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern. Vorschläge, die dieses Solidarprinzip aushebeln – etwa mehr private Zuzahlungen und Eigenanteile oder private Zusatzversicherungen – werden von den Befragten weitgehend abgelehnt. „Jede Eigenbeteiligung macht die Gesundheitsversorgung vom Geldbeutel abhängig. Das ist weder solidarisch noch gerecht“, so Bentele.

Eine deutliche Mehrheit spricht sich für einen gleichen Beitrag von gesunden und kranken Versicherten aus (GKV: 82 Prozent, PKV: 80 Prozent) und dafür, dass Kinder und Jugendliche kostenfrei mitversichert sein sollten (GKV: 93 Prozent, PKV: 83 Prozent). Auch dass Besserverdienende mehr bezahlen sollten als Geringverdienende, befürwortet eine Mehrheit (GKV: 73 Prozent, PKV: 68 Prozent).

Das Sozialforschungsinstitut Forsa hat für den WIdO-Monitor Anfang 2023 insgesamt 2004 Personen über 18 Jahre befragt. 1000 von ihnen waren privat, 1004 gesetzlich versichert.

Kristin Enge


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