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Weil die Bundesregierung die Mehrausgaben der gesetzlichen Krankenkassen nicht allein über Steuern ausgleichen will, steigen ab 2023 die Beiträge.
Das Loch ist groß, so sehr, dass schon im März von einem „Beitrags-Tsunami“ die Rede war, der notwendig sei, um es zu stopfen: Mindestens 17 Milliarden Euro werden den gesetzlichen Krankenkassen im kommenden Jahr fehlen.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will deshalb den Zuschuss aus Steuermitteln um zwei Milliarden Euro erhöhen und ein Bundesdarlehen von einer Milliarde Euro aufnehmen. Den Rest sollen die 57 Millionen gesetzlich versicherten Beitragszahler mit einem um 0,3 Prozent steigenden Zusatzbeitrag finanzieren. Zusammen mit dem allgemeinen Beitragssatz von derzeit 14,6 Prozent zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmer dann 16,2 Prozent vom Bruttolohn für die Krankenversicherung – so viel wie noch nie zuvor.
Die höheren Beiträge treffen vor allem Gering- und Durchschnittsverdiener sowie Rentnerinnen und Rentner hart. Fällig wird der Zusatzbeitrag auch auf Betriebsrenten. Für Millionen ältere Menschen bedeutet das eine Kürzung der Nettorente ausgerechnet in einer Zeit hoher Preissteigerungen in vielen Bereichen. Als „unzumutbar“, kritisiert das VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Das hohe Defizit war lange absehbar. Bevor wieder die Versicherten zur Kasse gebeten werden, sollten zunächst andere Maßnahmen ergriffen werden.“
Zu diesen Maßnahmen gehört aus Sicht des VdK die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze, um höhere Einkommen stärker heranzuziehen. Auch der Steuerzuschuss sollte endlich die familienpolitischen Ausgaben wie die Familienversicherung oder das Mutterschaftsgeld abdecken. „Hier ist noch großes Potenzial, da Schätzungen von bis zu 57 Milliarden Euro im Jahr ausgehen“, sagt Bentele.
Unterdessen warnte der AOK-Bundesverband, dass das Defizit noch größer ausfallen könnte als erwartet. In dem Fall müssten die Beiträge noch stärker steigen.
vo
Schlagworte Krankenkasse | Krankenversicherung | Beitrag | Zusatzbeitrag
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