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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant, die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung 2023 anzuheben, um so Defizite auszugleichen. Der Sozialverband VdK kritisiert dies als „sozial ungerecht“ und hält es für ein falsches Signal.
Nach Angaben des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) fehlen den Kassen für das kommende Jahr 17 Milliarden Euro. Lauterbach hatte dazu in einem Interview unter anderem gefordert, die Beiträge anzuheben. Um welchen Prozentsatz, ließ er offen.
VdK-Präsidentin Verena Bentele kritisiert das Vorhaben: „Eine Beitragserhöhung belastet alle Menschen mit kleinen Einkommen in unzumutbarer Weise ausgerechnet in Zeiten hoher Preissteigerungen.“ Der VdK hält es dagegen für sinnvoller, die Einnahmen mit einer solidarischen Krankenversicherung zu erweitern, in die alle Menschen von der Beamtin über den Selbstständigen bis zur Politikerin einzahlen. Lauterbach war lange Jahre selbst Anhänger einer solchen Bürgerversicherung. Bentele appelliert an ihn, in der Ampel-Koalition dafür mehr zu werben.
Sie plädiert zudem dafür, die Kosten für versicherungsfremde Leistungen wie die Familienversicherung, das Mutterschaftsgeld oder die Gesundheitsversorgung der Arbeitslosengeld-II-Bezieherinnen und -Bezieher genau zu ermitteln und komplett in dieser Höhe über einen Steuerzuschuss zu finanzieren.
Außerdem müsste die Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 4800 Euro auf 7050 Euro angehoben werden. Sparpotenzial sieht Bentele bei den gesetzlichen Kassen selbst: „Warum brauchen wir 97 von ihnen? Mit ihren Vorständen und den hohen Ausgaben für den Wettbewerb um die GKV-Versicherten verursachen die Krankenkassen überflüssig hohe Kosten“, kritisiert sie. „Es ist ein Skandal, dass die Kassen den Vorständen Boni in Höhe von teilweise mehr als 100.000 Euro auszahlen, während sie gleichzeitig ein Defizit in Rekordhöhe prognostizieren.“
vo
Schlagworte Krankenkasse | Beitragserhöhung | Krankenkassenbeiträge | Krankenversicherung
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