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Expertin der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft rät zu fetthaltigen Präparaten für eine bessere Schutzschicht
Fleckig, juckend, gerötet, gereizt, spröde: Der Winter ist für die Haut ein wahrer Stresstest. Trockene Haut wird noch trockener, empfindliche Haut noch reizbarer. Und gerade die Haut älterer Menschen hat in der kalten Jahreszeit besondere Ansprüche. Die VdK-ZEITUNG sprach mit Professorin Dr. Christiane Bayerl, Mitglied der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie, Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden.
Starke Schwankungen zwischen Kälte und Wärme, Außenluft und Raumluft verlangen der Haut viel ab. Um sie, so gut es geht, zu unterstützen, ist eine intensive tägliche Pflege notwendig. Die muss im Winter vor allem fetthaltig sein. „Die Lipide in der Hornschicht, insbesondere die Ceramide, Cholesterol und Fettsäuren, sind bedeutsam für die Ausbildung eines intakten Hautschutzmantels“, sagt die Hautärztin.
„Lieber mehr als zu wenig auftragen“, lautet die Devise im Winter – insbesondere, wenn man sich viel im Freien aufhält, rät die DDG. Da dürfe es auch mal eine Salbe sein. Im Handel gebe es spezielle Kälteschutzcremes.
Im Winter arbeite man sich am besten von einer Lotion, die sehr wasserhaltig ist, über eine Creme hin zu einer sehr lipidhaltigen Salbe vor, weiß Bayerl. „Lediglich feuchtigkeitsspendende Präparate entspannen die Haut nur kurzfristig und führen bald wieder zu unangenehmem Spannen und einem maskenhaften Gefühl.“ Und man solle nicht vergessen, die Hautpartien hinter den Ohren sowie an Hals und Nacken zu schützen. Ein rückfettender Lippenstift mehrmals täglich vermeide Einrisse und wunde Mundwinkel.
Die Hände müssen ebenfalls mehr Aufmerksamkeit bekommen: „Die meisten Handekzeme beginnen in den Fingerzwischenräumen. Sorgen Sie für ausreichende Rückfettung auch an diesen sensiblen Stellen“, sagt Bayerl. Außerdem seien Handschuhe ein einfaches, aber sehr wirkungsvolles Mittel, um wunden Händen entgegenzuwirken.
Wer auch im Winter aufs Fahrrad steigt, dem empfiehlt die Ärztin gegen den kalten Fahrtwind insbesondere fetthaltige Augenpräparate, die es im Handel gibt. Sonst könne es zu starken Schädigungen der Haut kommen. Denn: „Tränende Augen bei starkem Wind reizen über den Salzgehalt der Tränenflüssigkeit die empfindliche Haut in der Augenumgebung.“ Lipidreiche Cremes auf einer Wasser-in-Öl-Basis bilden dagegen eine Schutzschicht auf der Haut, halten die Kälte ab und verhindern, dass die Feuchtigkeit der Haut übermäßig verdunstet.
„Die Haut eines jungen Menschen an Händen und Gesicht ist resistenter gegenüber einer Temperaturabsenkung als die eines älteren Menschen“, gibt die Ärztin außerdem zu bedenken. Entsprechend stelle gerade die Pflege der reifen Haut im Winter besondere Anforderungen an eine Creme. Mit reichhaltigen Produkten kann die Barrierefunktion der Altershaut gestärkt werden. Ein „Überpflegen“ sei meistens das kleinere Übel. „Nur wenn man glänzt wie eine Speckschwarte und Pickel bekommt, dann war es zu viel“, sagt Bayerl. Aber dann könne man das Pflegeprodukt ja jederzeit wieder reduzieren oder austauschen. Weniger ist mehr, heiße es aber bei der täglichen Reinigung der Gesichtshaut: „Alle guten Vorsätze zum Schutz der Haut im Winter machen Sie zunichte, wenn Sie zu aggressiv reinigen und den Hautschutzmantel stören“, führt Bayerl aus. „Wählen Sie ein reinigendes, aber auch rückfettendes Präparat, das Kosmetik- und Maskara-Rückstände präzise entfernt und gleichzeitig kleine Hautschuppen abstreift.“
Für die Körperpflege empfiehlt sie: am besten nur einmal in der Woche ein Bad nehmen und das nicht zu heiß, stattdessen lieber öfters duschen. Eine Duschcreme sei zum Beispiel besser als eine Seife. Wichtig: Die waschaktiven Substanzen müssen immer gut abgespült werden. Dann gut abtrocknen und eincremen. Für raue Hände und Füße hat Bayerl ihren persönlichen Tipp: eine Packung mit einfachen Plastikhandschuhen oder Küchenfolie. Viel Creme auftragen und am besten über Nacht oder einige Stunden einwirken lassen. Generell rät Bayerl, auf das eigene Hautgefühl zu vertrauen. Es gebe auch günstige Produkte, die sehr wirksam sind.
Petra J. Huschke
Schlagworte Hautpflege | Winter
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