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Die Erkrankung erfordert viel Eigenregie, um den Alltag zu meistern
Asthma ist eine Volkskrankheit. Knapp acht Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Asthma bronchiale, fünf Prozent der Erwachsenen und sieben bis zehn Prozent der Kinder, informiert der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB). Obwohl die Krankheit bei Experten als gut behandelbar gilt, ist die Lebensqualität vieler an Asthma Erkrankter deutlich eingeschränkt. Am 4. Mai ist Welt-Asthma-Tag.
Ein Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung und zeichnet sich durch eine dauerhafte Entzündung der Bronchialschleimhaut aus. Diese ständige Entzündung führt zu einer Überempfindlichkeit der Atemwege. Die Folge ist das Anschwellen der Schleimhaut in den Bronchien und eine übermäßige Schleimproduktion.
Beim akuten Asthmaanfall verkrampft die Bronchialmuskulatur zusätzlich. Beschwerden wie ständiger Hustenreiz, pfeifende Atmung, ein Engegefühl in der Brust, zäher Schleim und eine anfallartig auftretende Atemnot sind typische Merkmale dieser Erkrankung. Kinder von Asthmatikern haben eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit, ebenfalls zu erkranken.
Generell gibt es zwei verschiedene Asthmaformen: Das allergische und das nichtallergische Asthma. Beim allergischen Asthma wird die Erkrankung durch eine oder mehrere Allergien ausgelöst. Mögliche Verursacher sind Hausstaubmilben, Tierhaare, Pollen und Schimmelpilze. Das nichtallergische Asthma, das im Kleinkindalter oft auftritt, wird häufig durch Infekte verursacht oder verstärkt.
„Der richtige Umgang mit Asthma ist kein Hexenwerk“, sagt Sonja Lämmel, Sprecherin des DAAB, Deutschlands ältester Patientenorganisation im Bereich Allergien, Asthma und Neurodermitis. Neben verschiedenen Atemtechniken und der Selbstkontrolle durch ein Asthma-Tagebuch geht es vor allem um einen aufgeklärten Umgang mit den Medikamenten.
„Häufig fehlt Patienten das Verständnis, warum sie bestimmte Medikamente nicht nur bei einem Anfall, sondern regelmäßig einnehmen sollen. Das wirkt sich negativ auf den Krankheitsverlauf aus“, erklärt Lämmel und fasst zusammen:„Beim Asthma ist das Selbstmanagement ein wichtiger Schritt zu mehr Lebensqualität. Hierfür muss der Asthmatiker wissen, welche Asthmaform er hat, welche die Auslöser sind und welche Medikamente wofür eingenommen werden müssen.“ Eine Asthma-Checkliste zum Beispiel helfe den Betroffenen und den behandelnden Ärzten, die richtigen Fragen zu stellen und einen Überblick über die Erkrankung zu bekommen. Die Checkliste kann kostenfrei beim DAAB angefordert werden und bereitet die Patientinnen und Patienten optimal auf den nächsten Arztbesuch vor. Der DAAB setzt auch auf Aufklärung mit dem neuen Asthma-Campus.
Hilfreich für Asthmatiker sind Sport, Atem- und Entspannungsübungen sowie eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. An erster Stelle steht die Vermeidung möglicher Asthmaauslöser. Denn bei allen Asthmaformen gibt es Triggerfaktoren, die die Erkrankung negativ beeinflussen: beispielsweise das Wetter mit kalter Luft oder Temperaturwechsel, chemische Reizstoffe, Duftstoffe, Luftschadstoffe – vor allem Zigarettenrauch – sowie körperliche und emotionale Belastungen.
„Aktuell sind Asthmatiker nicht stärker als Gesunde gefährdet, an Covid-19 zu erkranken, solange sie ein gut therapiertes und eingestelltes Asthma haben“, sagt Lämmel. Voraussetzung sei, dass sie ihre Medikamente einnehmen und den Krankheitsstand durch Selbstmaßnahmen regelmäßig kontrollieren.
„Keine Angst vor Kortison – auch nicht in der Pandemiezeit“, betont Lämmel. Es bestehe kein höheres Risiko, bei der Einnahme dieser Medikamente an Covid-19 zu erkranken.
Petra J. Huschke
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