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Der Boxer Muhammad Ali, der Maler Salvador Dalí und Papst Johannes Paul II. – sie alle hatten Parkinson. In Deutschland leben etwa 300.000 Menschen mit dieser unheilbaren Krankheit. Der jährliche Welt-Parkinson-Tag am 11. April soll Aufmerksamkeit und Bewusstsein für die Krankheit schaffen.
Auch wenn die Nervenkrankheit 200 Jahre nach ihrer ersten Beschreibung noch immer unheilbar ist, hat sich die Lebensqualität vieler Betroffener durch neue Behandlungsmöglichkeiten und Therapien verbessert.
Dennoch gibt es bei der Versorgung der Patienten nach Einschätzung von Patientenorganisationen wie der Deutschen Parkinson-Vereinigung (dPV) noch großes Verbesserungspotenzial. „Patienten müssten zu oft und zu lange warten, bis sie einen Termin bei einem auf Bewegungsstörungen spezialisierten Neurologen bekommen“, so dPV-Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Mehrhoff. Zudem würden mehr spezialisierte Zentren gebraucht, die den komplexen und vielfältigen Bedürfnissen der Parkinson-Patienten gerecht werden. Viel zu oft müssten Betroffene lange Anfahrtswege zur Behandlung in Kauf nehmen.
Doch es gibt Hoffnung: Jüngste Erfolge der Forschung rücken Therapien in greifbare Nähe, die nicht nur die Symptome lindern, sondern den Krankheitsprozess beeinflussen. Gelingt es, das Nervensterben zu hemmen, wäre dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung. Dies berichten Experten der Deutschen Parkinson Gesellschaft (DPG), einer Schwerpunktgesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Mit der Entwicklung von krankheitsmodifizierenden Therapien bekomme die Früherkennung von Parkinson eine große Bedeutung. In Deutschland und international werden laut DPG derzeit innovative Therapieansätze erforscht, die Parkinson an der Ursache therapieren und den Nervenzellenuntergang aufhalten sollen.
Die Behandlung sollte möglichst früh beginnen. Bis die motorischen Symptome wie Zittern, Steifigkeit und Veränderungen des Gangbilds deutlich zutage treten, können Jahre bis Jahrzehnte vergehen. Unspezifische Frühsymptome von Parkinson sind zum Beispiel Störungen des Geruchssinns, Verdauungsprobleme, kognitive Ausfälle und Schlafstörungen.
Lange wusste die Medizin der langsam fortschreitenden Schüttellähmung wenig entgegenzusetzen. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten Forscher, dass bei Parkinsonpatienten Nervenzellen im Gehirn absterben. Bis man verstand, dass dadurch ein Mangel des Botenstoffs Dopamin entsteht, der das Zittern, die Steifigkeit und den kleinschrittigen Gang verursacht, verging ein weiteres halbes Jahrhundert. Den ersten Meilenstein der Therapie setzte das Medikament Levodopa (L-Dopa). Dieses Medikament ist nach wie vor der Goldstandard der Therapie. Heute empfehlen die DGN-Therapieleitlinien jedoch differenzierte medikamentöse Strategien, neben dem Präparat Levodopa steht eine Armada weiterer Medikamente zur Verfügung.
Zu Beginn der Erkrankung treten im Alltag in der Regel kaum Probleme auf. Mit der richtigen Medikation können Betroffene ihr Leben noch viele Jahre wie gewohnt fortführen. Mit Fortschreiten der Erkrankung kommt es jedoch immer häufiger zu Einschränkungen, bedingt durch die zunehmenden körperlichen und später auch mentalen Beeinträchtigungen. Begleitend zur medikamentösen Behandlung spielen aktivierende Therapien wie Bewegungs- und Sprechtraining oder Musiktherapie eine große Rolle. Damit können Symptome wie Gleichgewichtsstörungen behandelt werden, die sich durch Medikamente nur sehr schlecht beeinflussen lassen.
ikl
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