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Tabuthema 'Gewalt gegen Frauen mit Behinderung'
Corona und die Ausgangsbeschränkungen erhöhen das Risiko, dass Frauen vermehrt Opfer häuslicher Gewalt werden. In vielen Frauenhäuser fehlen schon zu normalen Zeiten Plätze, so dass schutzbedürftige Frauen bei ihren Partnern bleiben müssen. VdK-Präsidentin Verena Bentele ruft zu Solidarität und Hilfen auf: „Jeder Mensch hat ein Leben ohne Gewalt verdient. Bund und Länder müssen sicherstellen, dass es jederzeit ausreichend Plätze in Frauenhäusern gibt und diese finanzieren. Die Türen der Frauenhäuser müssen weiterhin offen stehen! Die Mitarbeiterinnen müssen als systemrelevante Beschäftigte eingestuft werden und mit ausreichender Schutzkleidung versorgt sein. Die Politik hat eine große Verantwortung für die Menschen, die kein sicheres Zuhause haben. Genau diese Menschen zu schützen, ist eine große Aufgabe, auch in Zeiten von Corona.“
Jede vierte Frau erleidet mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt durch einen Partner oder Ex-Partner. Für einige Frauen endet die Gewalt tödlich: Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin.
Das Hilfetelefon 'Gewalt gegen Frauen' bietet deutschlandweit unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 rund um die Uhr erste Hilfe an.
Frauen mit Behinderungen werden häufiger Opfer von psychischer, physischer und sexueller Gewalt. Das belegen mehrere Studien. Hier braucht es gezielt mehr Schutz und Stärkung für Frauen mit Behinderungen. Die VdK-Präsidentin Verena Bentele dazu:
„Die meisten Gewaltfälle üben Täter im nahen Umfeld der Frauen mit Behinderungen aus. Da sprechen wir nur leider zu selten drüber. Das ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Da wird viel unter den Teppich gekehrt. Um diese Frauen wirksam vor Übergriffen zu schützen, muss die Politik ihre Anstrengungen verdoppeln. Nötig ist ein Gesamtkonzept zum Gewaltschutz für Frauen mit Behinderungen. Dazu gehört auch ein Recht von Frauen mit Behinderungen, sich die Pflege- und Assistenzpersonen selbst auswählen zu dürfen. Stärken und ermutigen wir die Frauen, beugen wir so wirksam der Gewalt vor. Niemand soll Gewalt aushalten müssen!“
Im nahen Umfeld der Frauen mit Behinderungen werde es Tätern oft zu leicht gemacht, so Bentele weiter. Der VdK fordert daher: Berufsgruppen, die Kontakt mit Mädchen und Frauen mit Behinderung haben, müssen sensibilisiert werden für die hohe Gewaltbetroffenheit, die Lebensbedingungen und Strukturen, die Gewalt begünstigen bzw. hervorrufen.
Der "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" am 25. November ist ein Gedenk- und Aktionstag. Alljährlich macht er auf Gewalt und Diskriminierung gegenüber Frauen und Mädchen aufmerksam - und ruft dazu auf, Strategien zur Bekämpfung zu entwickeln.
Schlagworte Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
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