21. September 2021
FAMILIE

Kampf um Hilfen für Kinder mit Behinderung

VdK-Bundeskonferenz der jüngeren Generation fordert Verbesserungen

Das Bild zeigt zwei Mädchen auf einer Seebrücke, eine sitzt auf einem Klappstuhl, eine im Rollstuhl
© Canva/Meruyert Gonullu von Pexels

Wie kann der VdK jüngere Menschen für seine Arbeit interessieren? Welche Angebote kann der Sozialverband ihnen machen? Das waren Fragen, die bei der VdK-Bundeskonferenz der Vertreterinnen und Vertreter der jüngeren Generation auf dem Programm standen. Annemarie Schoß, VdK-Fachreferentin für Frauen- und Familienpolitik, führte die elf Teilnehmenden durch die zweitägige Konferenz.

Zu Beginn des Treffens wird deutlich: Viele der Teilnehmenden wünschen sich, dass die Perspektiven jüngerer Mitglieder im VdK auch in der Arbeit der Gremien ein stärkeres Gewicht bekommen. Die jüngste Teilnehmerin war 20 Jahre.

Einig war sich die Runde auch in der Einschätzung, dass Familien mit Kindern mit Behinderung eine wichtige Zielgruppe für die Arbeit des VdK sind. Der VdK sollte auf Familienfesten oder in Schulen für seine Angebote werben.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz berichteten von ihren Erfahrungen aus Gesprächen mit Eltern, die ein Kind mit Behinderung haben: Oft würde der Kampf um notwendige Hilfsmittel viel Kraft kosten. Nicht selten komme es zu nicht nachvollziehbaren Begründungen der Krankenkassen. Wenn Kassen bestimmte Hilfsmittel ablehnen oder sich bei einem Widerspruch mit der Antwort viel Zeit lassen, herrscht bei Eltern Ratlosigkeit über das weitere Vorgehen.

Es kann sogar dazu kommen, dass für die Kinder zwischenzeitlich schon wieder ein angepasstes Hilfsmittel beantragt werden muss, obwohl das Klageverfahren für das urspüngliche noch nicht beendet ist. Dann koste der Kampf mit der Krankenkasse um mehrere Hilfsmittel schnell viel Zeit, die bei der Betreuung des Kindes fehle, sagte Paul Weimann, der die Konferenz als VdK-Vizepräsident begleitete.

VdK-Fachreferentin Annemarie Schoß sah bei Familien in diesen Situationen einen hohen Bedarf an sozialrechtlicher Beratung. Der Sozialverband VdK könne hier wichtige Hinweise geben und in konkreten Situationen helfen.

Für die Krankenkassen steht vor allem die eigene Wirtschaftlichkeit im Vordergrund, wenn es um die Bewilligung von Hilfsmitteln geht. Die Teilnehmenden waren sich dagegen einig, dass allein die Gesundheit und Entwicklung der Kinder und Jugendlichen ausschlaggebend sein sollte.

Die Vertreterinnen und Vertreter kritisierten darüber hinaus, dass die Krankenkassen oft trotz ärztlicher Verordnung ein Hilfsmittel ablehnten. Dabei würden sie der Beurteilung des Medizinischen Dienstes, der häufig nur nach Aktenlage entscheidet, eine größere Bedeutung beimessen als der ärztlichen Verordnung.

Die Konferenz erarbeitete aus diesen Erkenntnissen schließlich einen Antrag, der an den sozialpolitischen Ausschuss des VdK zur weiteren Beratung weitergeleitet wird.

Jörg Ciszewski

Schlagworte Kinder mit Behinderung | Hilfsmittel

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