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VdK begrüßt Maßnahme, fordert aber Verbesserungen im Nahbereich
Die Deutsche Bahn wird billiger – dank des Klimapakets der Bundesregierung. Seit Januar sind die Ticketpreise im Fernverkehr um rund zehn Prozent gesunken. Die Fahrpreissenkung betrifft nicht nur gewöhnliche Tickets, sondern auch Sparpreise und Zusatzkarten, etwa für Fahrräder. Wichtig für Bahnkunden sind vor allem die neuen Ermäßigungen für die Bahncards 100, 50 und 25. Im Nahverkehr hingegen sind die Preise zum Fahrplanwechsel um durchschnittlich 1,7 Prozent gestiegen, Verbundtarife erhöhten sich teils noch stärker.
Schon seit Januar gilt der günstigere Preis für normale Fahrten sowie die Bahncard 100. Mit einer neu getroffenen Einigung der obersten Finanzbehörden der Länder wurde die Maßnahme auf Bahncard 50 und 25 mit Gültigkeit ab dem 1. Februar ausgeweitet. Rund 60 000 Menschen in Deutschland besitzen eine Bahncard 100 der Deutschen Bahn. Deutlich häufiger, nämlich bislang mehr als fünf Millionen Mal, hat der Konzern die Bahncards 50 und 25 verkauft.
Damit mehr Menschen mit der klimafreundlichen Bahn fahren, anstatt mit dem Auto oder dem Flugzeug zu reisen, hat die Bundesregierung im Klimapaket eine Reduzierung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent für Fernverkehrstickets beschlossen. Diese reicht die Bahn vollständig an die Kunden weiter. Der bundeseigene Konzern rechnet durch die Absenkung der Mehrwertsteuer mit einem jährlichen Plus von mindestens fünf Millionen Fahrgästen.
Im Regionalverkehr gilt bis 50 Kilometer bereits der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent. Fahrten über 50 Kilometer werden ab 2020 grundsätzlich ebenfalls vom reduzierten Steuersatz begünstigt. Für Pendler aus den Regionalzügen ändert sich deshalb nichts. Sie haben die übliche Preisteuerung von rund zwei Prozent wie jedes Jahr. Dabei hätten auch sie eine Preisminderung verdient, da sie sich ebenfalls umweltbewusst verhalten.
Der Sozialverband VdK begrüßt die Vergünstigung der Bahnkarten, sieht aber noch Luft nach oben: „Auch der Nahverkehr muss günstiger werden“, fordert Verena Bentele, Präsidentin des VdK Deutschland. „Leute mit wenig Geld fahren nicht so oft im Fernverkehr“, sagt sie. Solche Reisen seien die absolute Ausnahme und ein Luxus. Menschen mit kleiner Rente, mit Hartz-IV-Bezug, aber auch Pendler, die auf das Auto verzichten, seien dagegen auf Regionalzüge angewiesen. Und diese Fahrten würden Jahr für Jahr teurer.
Immerhin steht eine Fahrpreissenkung im Nahverkehr schon im Raum. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte vor Weihnachten für Nahverkehrskunden attraktivere Preise gefordert, um das Ganze auch regional „abzufedern“.
VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht indes noch eine weitere Baustelle: „Viele Menschen mit Gehbehinderung sind aufgrund des Mangels an barrierefreien Nah- und Fernverkehrsangeboten auf ihr Auto angewiesen. Für diese Menschen, die das Auto beruflich oder privat brauchen, könnte ein gut ausgebautes Verkehrsangebot eine echte Alternative sein.“ Zum Thema der nicht barrierefreien Bahn bekommt der Sozialverband VdK sehr viele Zuschriften von seinen Mitgliedern.
Petra J. Huschke
Schlagworte Barrierefreiheit | Deutsche Bahn
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