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„Ambulant vor stationär“ ist ein wichtiger Leitsatz der deutschen Gesundheitspolitik. Er bedeutet, dass zuerst alle Möglichkeiten der ambulanten Versorgung ausgeschöpft werden müssen, bevor ein Patient oder ein Pflegebedürftiger im Krankenhaus, im Pflegeheim oder in einer Rehabilitationseinrichtung aufgenommen wird. Doch gerade, wenn es um eine anstehende Operation geht, die ambulant erfolgt, sollten ältere Menschen Vor- und Nachteile kennen.
Leistenbruch-OP, Entfernung von Krampfadern, Knie-Operation oder grauer Star – das sind nur einige der rund 400 am häufigsten durchgeführten ambulanten Operationen. In deutschen Krankenhäusern wurden laut Statistischem Bundesamt 2014 knapp zwei Millionen ambulante Operationen vorgenommen. Damit hat sich die Zahl dieser Eingriffe seit 2002 mehr als verdreifacht.
Ob eine Operation ambulant vorgenommen werden kann, muss im Einzelfall mit dem Arzt besprochen werden. Grundsätzlich ist jeder Patient – unabhängig vom Alter – für eine ambulante Operation geeignet. Modernste Operationstechniken und sanfte Narkoseverfahren belasten den Körper weit weniger als früher und machen einen Krankenhausaufenthalt häufig überflüssig. Die Patienten können meist schon die erste Nacht nach dem Eingriff wieder zu Hause verbringen und in gewohnter Umgebung gesund werden.
Doch nicht in jedem Fall ist eine ambulante Operation möglich, zum Beispiel, wenn ein erhöhtes Risiko vorliegt, etwa durch eine Herzschwäche und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine Therapie mit Blutverdünnern sowie eingeschränkter Nierenfunktion. Dann bleibt nur eine stationäre Behandlung. Auch für Menschen, die allein leben, ist eine Versorgung im Krankenhaus oft sicherer.
Vorteile kann eine ambulante Operation für Menschen haben, die noch sehr selbstständig sind und sich selbst versorgen können. „In der Regel scheuen gerade ältere Menschen einen Krankenhausaufenthalt und wollen nach einer Operation wieder so schnell wie möglich nach Hause“, so Dr. Axel Neumann, Präsident des Bundesverbands für Ambulantes Operieren. Letztendlich muss der behandelnde Arzt gemeinsam mit dem Patienten die bestmögliche medizinische Versorgung wählen. Fazit: Wenn das Risiko kalkulierbar ist und das häusliche Umfeld es zulässt, spricht nichts gegen eine ambulante Operation.
Die Wahl zwischen ambulant und stationär haben Patienten jedoch nicht. „Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat klar definiert, welche Eingriffe ambulant erfolgen müssen“, so Dr. Neumann. Als Ausnahme gilt nur, wenn ein stationärer Krankenhausaufenthalt unbedingt erforderlich ist. Will ein Patient ohne triftigen Grund partout ins Krankenhaus, muss das die gesetzliche Krankenkasse vorher genehmigen.
Ob eine ambulante Operation empfohlen wird, entscheiden soziale und medizinische Aspekte.
Soziale Aspekte
Medizinische Aspekte
Ines Klut
Schlagworte ambulant | stationär | Operation | Krankenhaus | Nachsorge | Vorteile | Nachteile | Risiko | Patienten
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