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Sparer haben derzeit nicht viel zu lachen. Statt Zinsen fürs Tagesgeldkonto oder Geld auf das Sparbuch zu zahlen, drücken ihnen Banken hohe Gebühren fürs Konto auf. Die Zeiten des kostenlosen Girokontos scheinen vorbei zu sein.
In den vergangenen Monaten wurden viele Bankkunden davon überrascht, dass ihr Geldinstitut höhere Gebühren erhebt. Und das auch für Dienstleistungen, die bisher kostenlos waren. Bereits im vergangenen Jahr legte die Postbank vor und stellte auf Online-Banking um. Kunden, die ihre Bankgeschäfte nicht im Internet abwickeln möchten, zahlen seitdem Gebühren. Inzwischen haben andere Häuser nachgezogen und ihr Gebührensystem angepasst, meist zu Ungunsten der Kunden.
So wird beispielsweise bei einigen Genossenschaftsbanken für die EC-Karte eine jährliche Gebühr fällig. Wer seine Überweisungen noch per Formular tätigt, muss zahlen. Bis zu zwei Euro stellen manche Geldinstitute in Rechnung, wenn ein Kunde einen Überweisungsträger abgibt. Bei vielen Sparkassen kann man nur eine begrenzte Anzahl von Papier-Überweisungen pro Monat tätigen. Manche verlangen auch eine Gebühr für das Drucken von Kontoauszügen am Automaten.
Generell lassen immer mehr Banken ihren Kunden die Wahl zwischen verschiedenen Konto-Modellen. Je mehr der Sparer online oder am Automaten erledigt, desto günstiger die Konditionen. Wer dies aus Datenschutz- oder Sicherheitsbedenken ablehnt, muss mehr zahlen.
Niels Nauhauser, Abteilungsleiter Altersvorsorge, Banken und Kredite bei der Verbraucherzentrale
Baden-Württemberg, sieht diese Entwicklung kritisch. „Langjährige Kunden, die ungern gleich die Bank wechseln wollen, sind enttäuscht“, so der Verbraucherschützer. Gerade ältere Menschen stünden Online-Banking nicht so aufgeschlossen gegenüber wie Jüngere oder haben Sicherheitsbedenken. Niels Nauhauser rät in diesem Fall, die Überweisung telefonisch zu erteilen oder Automaten zu nutzen.
Einige Gebühren sind zudem umstritten, auch aufgrund von Gerichtsurteilen. Das betrifft etwa Kosten für die Zusendung von Kontoauszügen, Sondergebühren für Ein- und Auszahlungen trotz eines Konto-Pauschalpreises oder Preise für den Ersatz einer verlorenen oder gestohlenen Bankkarte. Sie muss kostenfrei ersetzt werden.
„Allein beim Girokonto kann man jährlich 200 Euro ausgeben oder auch null Euro“, so Niels Nauhauser. Er rät, sich bewusst zu machen, wie viel das eigene Konto kostet und wie viel durch einen Wechsel gespart werden könnte. Zudem sollte man eine Checkliste mit individuellen Prioritäten erstellen: Wie wichtig sind einem Filialen? Tut es auch eine reine Online-Bank? Erst dann sollte man sich entscheiden.
ikl
Schlagworte Kontogebühren | Kontoführungsgebühren | Konto | Bank
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