5. Dezember 2017
Statements

VdK fordert Rente nach Mindesteinkommen

Die OECD hat die Studie „Renten auf einen Blick 2017“ veröffentlicht. Der Ländervergleich zeigt Chancen und Verwerfungen der einzelnen OECD-Mitgliedsstaaten beim Thema Rente. Für Deutschland sind der Studie nach die größten Probleme die mangelnde Altersabsicherung von Geringverdienern und die große Rentenlücke für Frauen. Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, kommentiert die Ergebnisse der Studie wie folgt:

„Es muss verhindert werden, dass aus Niedriglöhnen später Kleinstrenten werden. Geringverdiener, vor allem Frauen, laufen sonst zunehmend Gefahr, in Altersarmut zu geraten. Der Sozialverband VdK plädiert dafür, die sogenannte Rente nach Mindesteinkommen wieder einzuführen. Im Hinblick auf den gewachsenen Niedriglohnsektor ist sie eine wirksame Maßnahme innerhalb des Rentensystems, bei langjährig Versicherten die Zeiten von Niedriglohnbeschäftigung rentenrechtlich aufzuwerten.“

Die große Rentelücke bei Frauen, die die aktuelle OECD-Studie belegt, kommentiert Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, wie folgt:

„Frauen, vor allem Alleinerziehende, haben ein viel höheres Armutsrisiko als Männer. Wir brauchen deshalb rasch Maßnahmen, die das Armutsrisiko von Frauen vermindern. Dazu gehören vor allem auch bessere Löhne. Denn nach wie vor verdienen Frauen weniger als Männer. Die unterschiedliche Bezahlung von Mann und Frau für die gleichen Tätigkeiten muss ein Ende haben. Diese Lohnlücke trifft insbesondere Frauen, die wegen Kindererziehung oder der Pflege eines Angehörigen den Job unterbrechen. Niedrige Löhne bedeuten niedrige Renten. Damit Frauen im Erwerbsleben die Chance haben, eine vernünftige Rente zu erwirtschaften, brauchen wir verschiedene Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt. Leih- und Zeitarbeit, befristete Arbeitsverhältnisse sowie unerwünschte Teilzeit- und Minijobs müssen eingedämmt werden. Zugleich müssen die Arbeitgeber in die Pflicht genommen werden. Sie müssen Alleinerziehenden die Möglichkeit geben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, indem sie familienfreundliche Arbeitszeitmodelle anbieten. Und Beschäftigte müssen endlich ein Recht erhalten, nach der Teilzeit auf eine frühere Vollzeitstelle zurückzukehren.

Außerdem muss der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und Ganztagsschulen in den Kommunen viel energischer betrieben werden. Nur so können sich Familien wirklich frei entscheiden, wie man die Kinderbetreuung organisiert, ohne dass ein Elternteil beruflich abgehängt wird. Um einen echten Beitrag für die dringend notwendige Bekämpfung der Frauenarmut in Deutschland zu leisten, muss die vollständige Angleichung der Mütterrenten endlich kommen. Gleichzeitig muss es für Leistungen der Mütterrente für Grundsicherungsbezieher einen Freibetrag von 200 Euro geben, damit diese Verbesserung bei den bedürftigen alten Frauen wirklich ankommt.“

verantwortlich: Cornelia Jurrmann, Telefon: 030 / 92 10 580-401

Schlagworte Altersrente | OECD-Studie | Geringverdiener | Frauen | Armut

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