Springen Sie direkt:
Die Bundesregierung will mit einem Maßnahmenpaket die Pflege-Ausbildung stärken. Nach Angaben von Familienministerin Franziska Giffey soll die Zahl der Auszubildenden und der ausbildenden Einrichtungen gemeinsam mit den Ländern im Schnitt um zehn Prozent erhöht werden. Geplant sind auch 5000 Weiterbildungsplätze. Umgesetzt werden soll das Paket bis 2023.
Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, kommentiert die Maßnahmen wie folgt:
Der VdK begrüßt die „Ausbildungsoffensive Pflege“. Wir brauchen dringend mehr Aktivitäten für eine bessere Personalausstattung, für bessere Arbeitsbedingungen und zur Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs in allen Bereichen der professionellen Pflege.
Wichtig ist, dass die Kosten, die mit diesen Verbesserungen einhergehen, nicht den Pflegebedürftigen und ihren Familien aufgebürdet werden. Pflegebedürftige zahlen ohnehin schon viel und müssen häufig ihre gesamten Ersparnisse aufbrauchen, um die Pflege zu finanzieren. Das muss sich ändern! Die finanziellen Belastungen Pflegebedürftiger müssen ein Ende haben. Das notwendige Geld, um den Altenpflegeberuf attraktiver zu machen, muss daher aus der Pflegeversicherung und aus Steuermitteln kommen. Die Eigenanteile in der Pflege dürfen nicht weiter steigen. Perspektivisch brauchen wir eine Pflegevollversicherung, in der die pflegebedingten Leistungen solidarisch getragen werden. Das Prinzip der gesetzlichen Krankenversicherung muss auf die Pflegeversicherung übertragen werden.
So wichtig es ist, die Arbeitnehmer in der Pflegebranche zu stärken – politisch darf man darüber die pflegenden Angehörigen und ihre Unterstützung nicht vergessen. Man muss pflegenden Angehörigen dabei helfen, ihren Beruf und die Pflege ihrer Verwandten so miteinander zu vereinbaren, dass ihre Belastungen und finanziellen Einbußen gering bleiben. Konkrete Vorschläge, die sich am Vorbild der Elternzeit und des Elterngelds für Mütter und Väter orientieren, hat der VdK vorgelegt. Mit der Pflegepersonenzeit und einem Pflegepersonengeld sollen pflegende Angehörige, Nachbarn oder Freunde einen Rechtsanspruch auf eine teilweise oder vollständige Befreiung von ihrer Arbeit bekommen.
Analog zum Elterngeld sollen Pflegende eine Lohnersatzleistung in Form eines neuen Pflegepersonengelds in der Regel für die Dauer von zwölf Monaten erhalten. Die Bundesregierung ist aufgefordert, unsere Vorschläge aufzugreifen, damit die Pflege zu Hause angesichts steigender Pflegebedürftigkeit und eines sinkenden Angebots in der ambulanten Versorgung zukünftig noch möglich ist. Die häusliche Betreuung von Angehörigen oder Freunden ist eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe, die gefördert werden muss.
verantwortlich: Cornelia Jurrmann, Telefon: 030 / 92 10 580-401
Schlagworte Pflege | Pflegebedürftige | Pflegepersonenzeit | Pflegepersonengeld | Entlastung | pflegende Angehörige | Ausbildungsoffensive
Abteilung Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Sozialverband VdK Deutschland
Linienstraße 131
10115 Berlin
Telefon 030 9210580-400
Telefax 030 9210580-410
presse@vdk.de
Bildrechte auf der Seite "http://www.vdk.de//deutschland/pages/presse/statement/76287/vdk_finanzielle_belastungen_pflegebeduerftiger_muessen_ein_ende_haben":
Liste der Bildrechte schließen
Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.