26. April 2020

Ältere und Pflegebedürftige nicht länger sozial isolieren

  • Kontakt- und Besuchsverbot langsam auflösen
  • individuelle Schutzkonzepte entwickeln
Ein älterer Mann spaziert Arm in Arm mit seiner Enkelin im Park.
© unsplash

Gerade für ältere und pflegebedürftige Menschen erhöht sich das Risiko, besonders schwer an Covid-19 zu erkranken. Von daher war es richtig und notwendig, diese Personengruppe zu schützen und Besuchsverbote einzuführen. Allerdings sehen wir inzwischen, dass sich diese strikten Bestimmungen negativ auf die psychische Gesundheit vieler Bewohnerinnen und Bewohner von vollstationären Pflegeeinrichtungen auswirken. Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

„Corona wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. Wir sollten daher das strikte Kontakt- und Besuchsverbot langsam auflösen. Wir dürfen die Schwächsten der Gesellschaft nicht länger sozial isolieren und damit unabsehbare Folgeschäden verursachen.

Da werden langsam auch Grundrechte verletzt, zum Beispiel das Recht auf Ehe und Familie, wenn Ehepartner sich nicht mehr besuchen dürfen. Speziell für ältere und pflegebedürftige Menschen, die kognitive Einschränkungen haben oder an Demenz leiden, sind solche Kontaktverbote nicht verstehbar und können zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen müssen deshalb individuelle Schutzkonzepte entwickeln. Das kann und soll sehr regional unterschiedlich sein. So könnten beispielsweise Einrichtungen Besuchs- und Kontaktorte schaffen, gegebenenfalls auch außerhalb der Einrichtung auf dem Außengelände oder in öffentlichen Bereichen, wo Bewohnerinnen und Bewohner ihre Angehörigen treffen und sehen können. Vielleicht ist es auch möglich, bestimmte Wohnbereiche oder Stationen im obigen Sinne für Besuche von außen zu öffnen. In jedem Fall benötigen Pflegeeinrichtungen hierbei immer ausreichend Schutzkleidung und Desinfektionsmittel für Pflegebedürftige, aber auch für die Besucher.

Wir dürfen aber auch die Menschen mit Behinderung, die in Einrichtungen leben, nicht vergessen. Auch hier braucht es Schutzkonzepte, damit sie nicht komplett sozial isoliert werden. Auch sie brauchen Bewegung und eine Tagesstruktur.“

Pressekontakt: Ino Kohlmann, Telefon: 030 / 92 10 580-401

Schlagworte Pressemeldung | Corona | Pflegeheim

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