13. Juli 2021
Presse

VdK-Präsidentin: „Studie des Wirtschafts-Instituts bestätigt Forderung nach einer Bürgerversicherung“

  • Es wird eine Beitragssenkung von einem Prozent prognostiziert
  • Jetziges System sei zutiefst ungerecht und unsolidarisch, kritisiert Verena Bentele
Eine Gesundheitskarte steckt im Portemonnaie
© pixabay

Berlin. Der Sozialverband VdK sieht sich durch die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in seiner Forderung bestärkt, die privaten und gesetzlichen Krankenkassen in einer einheitlichen Krankenversicherung zu vereinen. „Nun kommt auch ein arbeitgeberfinanziertes Institut endlich zu dem Schluss, dass alle Versicherten profitieren, wenn es nur noch eine Krankenversicherung für alle gibt. Die prognostizierte Beitragssenkung um ein Prozent ist bemerkenswert, da sonst immer nur von Beitragserhöhung die Rede ist“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele.

Das arbeitgeberfinanzierte IW hat in einer Studie nachgerechnet, was eine Bürgerversicherung tatsächlich für die Versicherten in Deutschland bedeuten würde. Die Studie, die am Dienstag bekannt wurde, kommt zu dem Schluss: Die Lasten würden in einem solchen Modell anders verteilt als bisher, die Gruppe der heute gesetzlich Versicherten könnte sich auf geringere Beiträge einstellen – allerdings nur für sechs Jahre. Dann würde der Kassenbeitrag wieder auf das Niveau von heute steigen.

„Das jetzige System von gesetzlicher und privater Krankenversicherung ist zutiefst ungerecht und unsolidarisch. Das müssen wir endlich mit einer Versicherung für alle ändern“, sagte Bentele weiter. Das würde das System zumindest einige Jahre entlasten, wie ja auch das IW nun bestätigte. Um es dauerhaft zu stabilisieren, müssten unterschiedliche Finanzierungsmodelle, die nicht zulasten der unteren Einkommen gehen, geprüft werden, sagte Bentele: „Alle Ideen müssen auf den Tisch. Auch ein Steuerzuschuss für alle sogenannten versicherungsfremden Leistungen wie Mutterschaftsgeld gehört dazu. Zu klären ist auch, ob es über 100 gesetzliche Krankenkassen geben muss.“ Hier sieht die VdK-Präsidentin Einsparmöglichkeiten. Eine kapitalgedeckte Finanzierung, wie sie das IW unter anderem vorschlägt, sieht sie dagegen kritisch. „Die Finanzkrise von 2009 hat deutlich gezeigt, dass diese nicht krisensicher ist“, so Bentele.

Der VdK ist überzeugt, dass eine einheitliche Krankenversicherung, in die alle einzahlen, dem Solidarsystem entspricht. „Wir wollen Alt nicht gegen Jung und Arm nicht gegen Reich ausspielen“, sagt Bentele. „Für den VdK ist es Ausdruck von gelebter Solidarität, wenn die Besserverdienenden einer Gesellschaft ihren Beitrag für ein gutes System für alle leisten. Und wer als junger Mensch die Älteren unterstützt, profitiert selbst im Alter.“

Pressekontakt: Heike Vowinkel, Mobil: 0151 26163180, presse@vdk.de

Schlagworte gesetzliche Krankenkassen | private Krankenversicherung | Krankenversicherung

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