Kategorie Aktuelle Meldung Rente Mütterrente

Überfällige Anerkennung für unbezahlte Sorgearbeit

Von: Julia Frediani

Die politischen Zeichen stehen gut, dass die neue Bundesregierung die Mütterente ausweiten wird. Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, sollen dann nicht mehr nur 2,5 Rentenpunkte, sondern drei pro Kind erhalten. 

Eine Mutter und ihre erwachsene Tochter liegen gemeinsam entspannt auf dem Fußboden, sie haben die Köpfe dicht beeinander, wirken sehr vertraut und harmomisch. Die Tochter hat die Augen geschlossen, die Mutter blickt in die Kamera.
Die Kinder der Mütter, die vor 1992 geboren wurden, sind mittlerweile erwachsen. Die Mütterente für vor 1992 geborene Kinder soll nun auf volle drei Rentenpunkte angehoben werden. Bisher waren es nur 2,5 Rentenpunkte. © IMAGO / Westend61

Erhöhung kommt zwar spät, war aber notwendig

Der Sozialverband VdK begrüßt diese Verbesserung für Millionen Mütter, die dadurch mehr Rente bekämen. Der VdK hat errechnet, dass Frauen pro Kind pro Monat 20,39 Euro mehr erhalten würden. VdK-Präsidentin Verena Bentele sagt: „Die geplante Ausweitung der Mütterrente ist eine längst überfällige Anerkennung der jahrzehntelangen unbezahlten Sorgearbeit von mehreren Müttergenerationen. Das kommt zugegebenermaßen spät, aber ist eben doch immer noch notwendig.“ 

VdK: Freibetrag in der Grundsicherung erhöhen

Frauen, die vor 1992 Kinder bekommen haben, hatten wenig Möglichkeiten, Familie und Beruf miteinander zu vereinen. Viele Frauen konnten keiner bezahlten Arbeit nachgehen – oder nur in Teilzeit und zu schlechten Bedingungen. Studien bestätigen: Altersarmut ist weiblich. Mehr als jede fünfte Frau über 65 Jahre ist armutsgefährdet. 

Der VdK fordert, dass die Mütterrente als gesamtgesellschaftliche Aufgabe aus Steuergeldern finanziert wird. Damit die  Mütterrente auch wirklich bei den armutsgefährdeten Frauen ankommt, sollte aber auch der Freibetrag bei der Grundsicherung im Alter erhöht werden. 

Der Hintergrund: Viele Rentnerinnen müssen ihre kleinen Renten mit Grundsicherung aufstocken. Dort würde die Mütterrente unter Umständen voll angerechnet werden. Nur wer auf mindestens 33 Beitragsjahre kommt, profitiert bisher von einem Freibetrag bei der Grundsicherung. Das erreichen viele Frauen aber nicht. Die höhere Mütterrente würde bei ihnen also dazu führen, dass die Grundsicherung sinkt.

Aus Papier ausgeschnittene Silhouetten einer Familie mit zwei kleinen Kindern

Mehr zur Mütterrente

Der VdK hat sich immer für Verbesserungen bei der Mütterrente eingesetzt. Durch sie werden Erziehungszeiten rentenrechtlich anerkannt. Wir kämpfen dafür, dass alle Mütter drei Rentenpunkte pro Kind erhalten, unabhängig davon, wann sie ihr Kind geboren haben. 

News-Karussell
Mutter und Kleinkind, die Mutter hält das Kind fest, sie lachen beide fröhlich, sind sehr nah und zugewandt.
Kategorie Aktuelle Meldung Rente Mütterrente

Die Mütterrente muss bleiben

An den Ausgaben für die Rente entzünden sich immer wieder politische Diskussionen. Nun ist das angebliche Einsparpotenzial der Mütterrente in den Blick geraten. VdK-Präsidentin Verena Bentele erteilt Ideen für Kürzungen klare Absage.

Mutter und Kind spielen zusammen zu Hause
Kategorie Tipp Frauen Mütterrente

Fragen und Antworten rund um die Mütterrente

Was ist eigentlich die „Mütterrente“ und wer hat Anspruch darauf? Sind auch Väter von den Regelungen betroffen? Was ändert sich durch den Rentenpakt, der zum 1.1.2019 in Kraft tritt? Wir geben einen Überblick.