Demenz: So gelingt die Körperpflege
Wer einen Demenzkranken pflegt, weiß, dass die tägliche Körperpflege oft für Schwierigkeiten sorgt. Hier sind einige Tipps, wie es besser funktionieren kann.
Erhalt der Selbständigkeit
Wie viel Körperhygiene ein Demenzkranker braucht, hängt von seinen Vorlieben ab. Es ist nicht unbedingt notwendig, täglich zu duschen oder zu baden, wenn der Betroffene das nicht will. Oberste Priorität sollte stattdessen der Erhalt der Selbstständigkeit haben – notfalls auch unter Anleitung. Denn oft verstehen Demenzkranke nicht mehr, was sie tun sollen, erinnern sich aber daran, wenn man es ihnen vormacht. Geduld ist das A und O einer gelingenden Körperpflege. Auch wenn der Demenzkranke viel Zeit benötigt, um alle Tätigkeiten selbst zu machen, so gewinnt er dadurch Sicherheit und Selbstvertrauen.
Beim Waschen und Anziehen sollte kein Druck ausgeübt werden. Das kann zur Gegenwehr führen. Besser ist es, dem Betroffenen das Gefühl zu geben, ihn zu verwöhnen. Dazu gehört, die Lieblingsseife zu verwenden. Zu viele Kosmetikartikel können Verwirrung stiften. Deshalb sollte alles, was gerade nicht gebraucht wird, beiseite geräumt werden. Orientierung schafft beispielsweise auch, immer den gleichen Wochentag zum Baden auszuwählen.
Demenz: Pflege braucht Feingefühl
Körperpflege ist ein empfindlicher Bereich. Oft schämt sich der Betroffene. Um ihn nicht zu verletzen, braucht es Feingefühl. Dazu gehört, die Schamgrenzen nicht zu übertreten, indem man beispielsweise ein großes Handtuch bereitlegt, in das sich der Pflegebedürftige nach dem Bad einhüllen kann. Aber auch Musik und Humor können dazu beitragen, mit der Situation leichter umgehen zu können.
Demenzkranke sollten ihre Kleidung selbstständig auswählen und anziehen. Da sie aber oft Schwierigkeiten beim Ankleiden haben, ist es ratsam, die Kleidungsstücke in der richtigen Reihenfolge bereitzulegen.