Kategorie Soziale Gerechtigkeit Klima & Mobilität

Deutschlandticket: Mobilität darf keine Einkommensfrage sein

  • VdK fordert bundesweit einheitliches Sozialticket
  • Bentele: „Flächendeckende Barrierefreiheit ist Grundvoraussetzung für Teilhabe“

Anlässlich der heutigen (27.06.2025) Sonder-Verkehrsministerkonferenz fordert VdK-Präsidentin Verena Bentele, dass das Deutschlandticket sozial gerechter weiterentwickelt wird.

„Das Deutschlandticket bietet vielen Menschen die Möglichkeit, mobil zu sein. Deshalb sind langfristige Zusagen von Bund und Ländern für die Finanzierung erforderlich, Zusagen bis 2029 reichen hier nicht. Doch es gibt immer noch Millionen Bürgerinnen und Bürger, die von diesem Angebot nicht profitieren. Für sie muss das Deutschlandticket sozial gerechter weiterentwickelt werden. Nur so wird aus einem guten Angebot ein gerechtes System für alle.

Heute ist die Bezahlbarkeit der Mobilität für alle Menschen ein unhaltbarer Flickenteppich. Bundesweit existieren über 200 unterschiedliche Modelle – von ermäßigten Zeitkarten bis zu vereinzelten Freifahrten für Einkommensarme. Zuschüsse werden meist in städtischen Gebieten gewährt, wo das ÖPNV-Angebot ohnehin stärker ist. In ländlichen Kommunen fehlen solche Vergünstigungen hingegen fast vollständig. Insgesamt können nur 48 Prozent der Bürgergeld-Beziehenden aktuell einen Zuschuss zum Ticket erhalten, und auch nur 71 Prozent haben überhaupt Zugang zu einem Sozialticket in ihrer Region. Mobilität darf aber kein Standortvorteil sein – wir fordern ein bundesweit einheitliches Sozialticket für alle Menschen unabhängig vom Wohnort.

Auch Menschen mit Behinderungen oder anderen Mobilitätseinschränkungen sind von der Nutzung des Deutschlandtickets teils ausgeschlossen. Deshalb muss deutlich mehr in die Barrierefreiheit des öffentlichen Verkehrs investiert werden. Barrierefreie Mobilität ist kein Extra, sondern ein Muss. Die bisherige Fördergrenze von 1.000 Passagieren pro Tag bei Bahnhöfen führt zudem dazu, dass die Menschen, die auf dem Land auf Aufzüge, Rampen und Leitstreifen angewiesen sind, weiterhin ausgeschlossen bleiben. Wir fordern die sofortige Abschaffung dieser Fördergrenze und gezielte Investitionen aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz für eine flächendeckende Barrierefreiheit.

Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs in ländlichen Regionen hinkt weiterhin hinterher. Es reicht nicht, nur den Status quo zu sichern – wir brauchen einen bundesweiten Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen. Gerade in strukturschwachen Regionen ist der ÖPNV oft die einzige Brücke zu Arbeit, medizinischer Versorgung und sozialem Leben.“

Pressekontakt

Das Portraitfoto zeigt Julia Frediani.

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