Kategorie Aktuelle Meldung Soziale Gerechtigkeit

VdK fordert Energiegerechtigkeit bei Stromsteuersenkung

  • Bentele: „Verschärfung sozialer Ungerechtigkeiten vermeiden“
  • VdK sieht Menschen mit geringem Einkommen überproportional belastet

Der Sozialverband VdK begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer für das produzierende Gewerbe sowie für die Land- und Forstwirtschaft ab Januar 2026 dauerhaft auf das europäische Mindestniveau von 0,05 Cent pro Kilowattstunde zu senken. Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit dieser Branchen gestärkt und die Energiekostenbelastung reduziert. Zugleich unterstützt der VdK ausdrücklich die Forderung der Bundesländer, auch die privaten Haushalte durch eine Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Minimum oder alternativ auf 0,1 Cent pro Kilowattstunde zu entlasten – insbesondere vor dem Hintergrund, dass derzeit für Privathaushalte noch 2,05 Cent pro Kilowattstunde fällig werden. Nur so wird eine gerechte und umfassende Entlastung aller Stromkundinnen und -kunden erreicht. Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

„Als Sozialverband sprechen wir uns mit Nachdruck dafür aus, dass die Bundesregierung bei der anstehenden Änderung des Energie- und Stromsteuergesetzes alle Menschen im Blick behält. Energiegerechtigkeit bedeutet, dass nicht nur Unternehmen, sondern auch private Haushalte von steuerlichen Entlastungen profitieren müssen. Alles andere verschärft bestehende soziale Ungleichheiten.

Die Stromsteuer ist eine pauschale Verbrauchssteuer, die alle Haushalte unabhängig vom Einkommen trifft. Besonders für Menschen mit geringem Einkommen ist die Belastung überproportional hoch, denn Energiekosten nehmen einen größeren Anteil ihres Budgets ein. Wer wenig verdient, wohnt oft in schlecht gedämmten Wohnungen mit höheren Verbrauchswerten und hat kaum Möglichkeiten, in Energiesparmaßnahmen zu investieren. Ältere Menschen, Menschen mit Behinderung, chronischen Erkrankungen oder Pflegebedarf sind zusätzlich betroffen, da sie höhere Stromverbräuche kaum vermeiden können.

Eine Senkung der Stromsteuer wäre ein konkreter Schritt zu mehr sozialer Fairness und würde die Kaufkraft insbesondere jener stärken, die am meisten von steigenden Lebenshaltungskosten betroffen sind. Die aktuell geplante Entlastung nur für Unternehmen wäre ein falsches Signal. Eine gerechte Energiepolitik braucht gleiche Bedingungen für alle Verbraucherinnen und Verbraucher.

Wir appellieren deshalb an die Bundesregierung und den Bundestag, die Stromsteuersenkung auf alle Haushalte auszuweiten und dadurch gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die Akzeptanz für die Energiewende zu stärken.“
 

Pressekontakt

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