
Bentele zum Pflegereport: „Realistisches Bild der Pflegebedürftigkeit in Deutschland“
- VdK fordert Einführung einer einheitlichen Pflegeversicherung für alle Bürgerinnen und Bürger
- Verlässliche und niedrigschwellige Präventions- und Reha-Angebote sind unumgänglich
Laut dem Barmer-Pflegereport 2025 ist die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland zwischen 2015 und 2023 von 3 auf 5,7 Millionen gestiegen. VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht darin ein wichtiges Zeichen für Politik und Gesellschaft: „Der Pflegereport zeigt ein realistisches Bild der Pflegebedürftigkeit. Er ist kein Alarmsignal, sondern eine klare Grundlage für bedarfsgerechte Unterstützung. Die Zahlen verdeutlichen, wie zentral das Thema für unsere Gesellschaft ist und dass die Bund-Länder-Arbeitsgruppe entschlossen handeln muss, um die Pflegeversicherung finanziell zu stabilisieren.“
Bentele fordert, dass Bund und Länder ihrer finanziellen Verantwortung gerecht werden. So schuldet der Bund den Pflegekassen beispielsweise 5,2 Milliarden Euro für pandemiebedingte Kosten. Außerdem müssen die Pflegebedürftigen selbst entlastet werden: Ihre finanzielle Belastung würde deutlich sinken, wenn die Länder die Investitionskosten für die Pflegeinfrastruktur vollständig übernehmen würden. Diese Ausgaben werden momentan größtenteils auf die Pflegebedürftigen abgewälzt.
Der VdK plädiert darüber hinaus für die Einführung einer einheitlichen Pflegeversicherung. „Alle Bürgerinnen und Bürger – einschließlich Beamter, Abgeordneter und Selbstständiger – sollen einbezogen werden“
, so Bentele. „Sämtliche Einkünfte wie Vermögen, Gewinne oder Mieten müssen beitragspflichtig sein.“
Zudem sei eine Zusammenführung von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung schnell umsetzbar, da die Leistungen identisch sind. Auch sollte die Beitragsbemessungsgrenze der Pflegeversicherung an die der Rentenversicherung angeglichen werden.
Bentele betont abschließend: „Wir dürfen nicht vergessen, dass viele Menschen ihre Ansprüche wegen fehlender Angebote oder komplizierter Strukturen nicht nutzen können. Wir brauchen deshalb dringend verlässliche, niedrigschwellige Präventions- und Reha-Angebote, um die Zahl der Pflegebedürftigen langfristig stabil zu halten.“
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