Kategorie Soziale Gerechtigkeit Klima & Mobilität Barrierefreiheit

Bentele: „Starke Daseinsvorsorge ist für gutes Leben unverzichtbar“

  • VdK: Gut ausgebaute Infrastruktur essenziell für gesellschaftliche Teilhabe
  • VdK-Präsidentin: „Fehlende Mobilität auf dem Land hat gravierende Folgen“

Die Lebensqualität der Menschen hängt unmittelbar davon ab, dass sie ihren Alltag selbstbestimmt bewältigen können. Dafür ist eine gut ausgebaute Infrastruktur essenziell. VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht vor allem im Bereich Mobilität großen Handlungsbedarf:

„Mobilität ist ein Grundrecht, kein Luxus. Sie ist unverzichtbar für gesellschaftliche Teilhabe und Selbständigkeit und damit ein Kernbestandteil der Daseinsvorsorge. Doch in Deutschland gibt es große Unterschiede: Während sich junge, agile und autofahrende Städter meist problemlos fortbewegen können, sieht es insbesondere bei älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen und Familien mit Kinderwagen anders aus – von vielen Älteren auf dem Land ganz zu schweigen.

Die fehlende Mobilität in ländlichen Regionen hat gravierende Folgen und bedroht vielerorts die materielle Grundversorgung: Zahlreiche kleine Läden müssen schließen, Supermärkte sind für Teile der Bevölkerung nicht mehr fußläufig erreichbar, und Bus- und Bahnstrecken werden zusammengestrichen, sodass selbst Geschäfte im nächsten Ort nicht gut erreichbar sind. Hier muss Daseinsvorsorge ansetzen, denn für gleichwertige Lebensverhältnisse ist eine wohnortnahe Infrastruktur entscheidend: Sie verhindert verödende Dorfzentren und bietet jungen Menschen eine Perspektive auf dem Land.

Aber nicht nur auf dem Land ist Mobilität eingeschränkt, auch in den Städten ist sie für viele keine Selbstverständlichkeit. Millionen von Barrieren erschweren Menschen tagtäglich das Leben. Politik, Kommunen und Verkehrsunternehmen müssen Verantwortung übernehmen und mit mutigen Entscheidungen zur Barrierefreiheit beitragen. Die Deutsche Bahn hat gezeigt, dass Veränderungen machbar sind und ermöglicht mit dem ICE L ab Ende des Jahres zum ersten Mal in Deutschland einen vollständig stufenlosen Einstieg in einen Fernzug. Nun gilt es, diesen Weg konsequent bundesweit fortzusetzen und sowohl Haupt- als auch Nebenstrecken so anzupassen, dass barrierefreie Mobilität überall möglich ist.

Doch der Ausbau barrierefreier Infrastruktur im öffentlichen Verkehr ist nur ein Baustein auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft, in der sich jede und jeder selbst versorgen kann. Eine zügige und umfassende Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes ist notwendig, um auch private Anbieter zur Barrierefreiheit zu verpflichten – damit alle Menschen ihren Alltag selbstbestimmt bestreiten können.“
 

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