Springen Sie direkt:
52 Millionen verkaufte Neun-Euro-Tickets zählte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Ende August. Hinzu kommen circa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten. Jetzt braucht es schnell ein bezahlbares Nachfolgemodell, fordert der Sozialverband VdK.
Die Bilanz ist überwiegend positiv: Millionen Menschen – Familien mit Kindern, Junge und Alte – waren im Juni, Juli und August in ganz Deutschland mit dem öffentlichen Nah- und Regionalverkehr unterwegs. Das Angebot kam besonders denjenigen zugute, die mit wenig Geld auskommen müssen.
Die Bahn hingegen verzeichnete überfüllte Züge und gelangte teilweise an ihre Belastungsgrenze. Der knappe Platz war insbesondere für Menschen mit Behinderung ein Problem, aber auch für all jene, die mit einem Rollator, Kinderwagen, großem Gepäck oder Fahrrad reisen wollten.
Der Bund will nun 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für ein bundesweit gültiges und einheitliches Nachfolgemodell des Neun-Euro-Tickets bereitstellen – vorausgesetzt, die Länder steuern ebenfalls 1,5 Milliarden Euro bei. Bis zum Redaktionsschluss der VdK-Zeitung war noch nicht sicher, ob sie sich darauf einlassen. VdK-Präsidentin Verena Bentele fordert eine schnelle Lösung und appelliert an die Länder, das geplante Ticket nicht an der Finanzierung scheitern zu lassen.
Der Preis für das Ticket soll dann zwischen 49 und 69 Euro liegen. „Vielen, die wenig Geld haben, wird das helfen, mobil zu bleiben“, sagt Bentele. Gleichzeitig warnt sie aber auch, dass sich manche ein Ticket in dieser Preisspanne nicht werden leisten können. Der derzeitige Regelsatz in der Grundsicherung und bei Hartz IV reicht dafür nicht aus. Er sieht gerade einmal knapp 40 Euro für den Bereich „Verkehr“ vor. Dies müsse im neuen Bürgergeld berücksichtigt werden, fordert sie.
Doch ein bezahlbares Ticket ist nur ein Baustein einer sozialverträglichen Mobilitätswende. Es hat sich gezeigt, dass der öffentliche Nah- und Regionalverkehr mit einer so hohen Nachfrage überfordert ist – eine Zumutung für Reisende und Beschäftigte. Deshalb fordert der VdK, der im Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende aktiv ist, massive Investitionen in den Ausbau von Infrastruktur, Personal und von Fahrzeugen.
Zudem brauchen mobilitätseingeschränkte Menschen endlich ein passendes Angebot: mehr Stell- und Stehplätze für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen in allen Zügen, einen funktionierenden Mobilitätsservice sowie barrierefreie Bahnhöfe.
Kristin Enge
Am 5. Oktober, 16 Uhr veranstaltet das Bündnis „Sozialverträgliche Mobilitätswende“ ein Fachgespräch zum Neun-Euro-Ticket. Zum Online-Stream: www.vdk.de/mobilitaetswende
Schlagworte ÖPNV | 9-Euro-Ticket | Mobilität
Wir sagen Ihnen, was Ihnen laut Sozialrecht zusteht und kämpfen für Ihr Recht. Bundesweit. Jetzt Beratung vereinbaren!
Bildrechte auf der Seite "http://www.vdk.de//deutschland/pages/themen/soziale_gerechtigkeit/85557/mobilitaet_9_euro_ticket_nachfolger_preis":
Liste der Bildrechte schließen
Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.