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Miet- und Stromkosten steigen, das Leben wird immer teurer. Deshalb kommen viele Menschen nicht mehr mit einem Job über die Runden. Laut Bundesagentur für Arbeit nahm die Zahl der Mehrfachbeschäftigten binnen zehn Jahren nahezu kontinuierlich um rund eine Million auf 3,2 Millionen zu.
Der Sozialverband VdK sieht in dieser Entwicklung ein trauriges, aber eindeutiges Zeichen. „Es ist beschämend, dass in einem reichen Land wie Deutschland trotz des wachsenden Wohlstands und der Erfolgszahlen der Wirtschaft viele Menschen arm sind, obwohl sie arbeiten“, kritisiert Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland. Aus Einkommensarmut werde später Altersarmut. Wenn die Politik nicht endlich gegensteuere, dann seien viele dieser Beschäftigten die armen Rentner von morgen.
Aus Sicht des VdK ist es nötig, eine Reihe von Maßnahmen umzusetzen, um die in der Erwerbsphase liegenden Ursachen von Altersarmut zu bekämpfen. Dazu gehört die Anhebung des Mindestlohns auf mindestens 12 Euro. „Das ist ein wichtiger Schritt, damit Erwerbstätige eine armutsfeste Rente erwirtschaften können“, sagt die VdK-Präsidentin. Zudem müssen prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Minijobs eingedämmt werden.
Bei den meisten Mehrfachjobbern handelt es sich um Personen, die gleichzeitig einer sozialversicherungspflichtigen und einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen. Ihre Anzahl lag im März dieses Jahres bei fast 2,7 Millionen Beschäftigten. Mehr als 310.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte haben mindestens einen weiteren solchen Job. Und viele Arbeitnehmer arbeiten sogar ausschließlich in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Das betraf über 260.000 Menschen. Viele Mehrfachjobber gibt es im Süden. In Baden-Württemberg haben 10,7 Prozent aller Beschäftigten mindestens zwei Jobs, in Bayern 10,3 Prozent.
Generell arbeitet jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland in einem atypischen Arbeitsverhältnis. Gemeint sind damit befristete oder Teilzeitjobs, geringfügige Beschäftigung und Zeitarbeit. Besonders viele Frauen müssen so ihren Lebensunterhalt bestreiten und erhalten später nur eine kleine Rente. „Die Angst vor Altersarmut treibt viele um“, sagt Ulrike Mascher. Dies sei nicht unbegründet. Mehr als 530.000 Senioren leben in Deutschland am Existenzminimum – viele von ihnen müssen trotz Alter und Krankheit noch arbeiten.
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ikl
Schlagworte Altersarmut | prekäre Beschäftigung | Leiharbeit | Zeitarbeit | Minijobs | Statistik
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