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Kurs(e) halten und Schlange stehen, ohne das Ende zu sehen: Die Tagebuch-Kolumne von VdK-Präsidentin Verena Bentele am 16.04.2020.
Liebes Tagebuch,
Derzeit finden ja viele neue Beschäftigungen, ja sogar Leidenschaften. Täglich bietet mir mein Mail-Anbieter, mein Sportstudio oder meine digital abonnierte Tageszeitung einen Sprachkurs, einen Kochkurs, eine Trainingsstunde oder einen Kreativ-Schreiben-Kurs an. Bisher habe ich mich noch nicht für Italienisch in 10 Wochen oder andere spannende Angebote entscheiden können, aber wer weiß, ich werde es in jedem Fall hier aufschreiben wenn es so weit ist.
Eine neue, zugegebenermaßen aus der Not entstandene Leidenschaft in Deutschland ist das in der Schlange stehen. Heute auf meinem Wochenmarkt wurde ich zum Teil noch etwas unsanft zum Ende der Schlange dirigiert, aber immerhin halten sich alle an die fast britisch anmutenden Regeln des Abstandes und des Einsortierens.
Weil die Schlangen heute nicht so lang wie vor Ostern, aber immer noch mehr als 15 Meter lang waren, hat der nette Schlangensteher vor mir heute fast das ganze Angebot aufgezählt, das noch in der Auslage war. Wir hatten so viel Zeit in der Schlange, dass er mich sogar beraten konnte als erfahrener Marktkäufer. Die Geduld und Ruhe für das Stehen in der Schlange sind fast meditative Erfahrungen.
Ich überlege heute, wie ich demnächst höflich und zielgenau das Ende, die/den Letzten, das Hinterteil oder die/den Vorderfrau/Vordermann von Schlangen finde.
Verena Bentele
Schlagworte Tagebuch | Lichtblick
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