Kategorie Tipp Gesundheit

Kleiner Eingriff, große Wirkung

Von: Jörg Ciszewski

Jeder hat schon einmal durch die Nase schlecht Luft bekommen. Oft ist der Grund dafür eine harmlose Erkältung. Ist die Nase dauerhaft verstopft, sollte einHNO-Arzt dies abklären. Die Ursache kann eine Vergrößerung der Nasenmuscheln sein.

Ein Mann fasst sich mit beiden Händen ins Gesicht und an die Nase, er guckt leidend, hat die Augen geschlossen.
© IMAGO / Panthermedia

Bei ständig verstopfter Nase kann eine Laserbehandlung helfen

Ist die Nase zu, hilft manchmal ein Nasenspray, um besser atmen zu können. Das sollte allerdings keine Dauerlösung sein. Ärztinnen und Ärzte raten davon ab, abschwellende Nasensprays länger als wenige Tage zu verwenden. Denn eine sehr häufige Nutzung kann dazu führen, dass sich die Nasenmuscheln dauerhaft vergrößern. Setzen die Betroffenen dann weiterhin Nasenspray ein, können sie davon abhängig werden.

Neben einer Nasentropfenabhängigkeit sind chronische Entzündungen, Allergien oder eine verkrümmte Nasenscheidewand die häufigsten Gründe für eine Vergrößerung der Nasenmuscheln. Betroffene atmen überwiegend durch den Mund. Das kann wiederum Halsentzündungen auslösen. Manchmal ist auch der Geruchssinn beeinträchtigt, und das Hören fällt schwerer. Eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) kann ebenfalls die Folge sein.

Laser-Conchotomie: Ambulanter Eingriff kann die Beschwerden lindern

Ist der Leidensdruck hoch, sollte sich eine HNO-Ärztin oder ein HNO-Arzt die Nase genauer anschauen. Die Lösung könnte in einer Laserbehandlung der Nasenmuscheln liegen. Die sogenannte Laser-Conchotomie ermöglicht eine verbesserte Luftdurchlässigkeit. In einigen Fällen lässt sich durch diese Behandlung die wesentlich aufwendigere Operation einer verkrümmten Nasenscheidewand umgehen.

Der Eingriff geschieht in der Regel ambulant. Als schonendste Art der Nasenmuschelverkleinerung gilt die Behandlung mit einem Diodenlaser. Die kleine Operation erfolgt in lokaler Betäubung. Die Ärztin beziehungsweise der Arzt legt dazu schmerzstillende Schwämmchen oder Watte in die Nasenhöhlen. Nach kurzer Wartezeit können diese dann entfernt werden, und der Laser wird an der unteren Nasenmuschel entlanggeführt. Auf diese Weise werden Teile der Schleimhaut verödet, und im Heilungsprozess schrumpft beziehungsweise verkleinert sich die Muscheloberfläche. Dadurch gelangt bei der Atmung wieder mehr Luft durch die Nase. Nach der Operation sollte sich die Person zunächst ein bis zwei Tage körperlich schonen.

Der Eingriff dauert im Normalfall nur einige Minuten und verläuft nahezu schmerzfrei und unblutig. Die Patientin oder der Patient sollte die Nase im Nachgang mit Wundsalbe versorgen. Bei einer Folgeuntersuchung macht sich die Ärztin oder der Arzt ein Bild vom Heilungsprozess.

Verbesserte Atmung stellt sich erst nach einiger Zeit ein

Bis sich nach dem Eingriff die Atmung verbessert, muss die Patientin beziehungsweise der Patient ein bisschen Geduld aufbringen. Es kann von sechs Wochen bis zu zwei Monate und manchmal auch länger dauern. Wenn der erzielte Effekt nicht ausreicht, besteht die Möglichkeit, die Nasenmuschelverkleinerung nach rund drei Monaten zu wiederholen.

Die Laser-Conchotomie wird in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Die Frage der Kostenübernahme sollte vor dem Eingriff mit der Krankenkasse oder dem Arzt besprochen werden.
Info

In jeder Nasenhöhle befinden sich drei Nasenmuscheln: die obere, die mittlere und die untere. Sie ragen von der Seite her in die Nasenhöhle hinein und bestehen aus dünnen Knochenplatten, die von Schleimhaut überzogen sind. Zwischen Schleimhaut und Knochen befindet sich der sogenannte Schwellkörper. Er besteht aus einem feinen Netz kleinster Blutgefäße. Werden diese stark durchblutet, vergrößert sich die Nasenmuschel. Die Laserbehandlung wird an der unteren Nasenmuschel durchgeführt.