28. Februar 2022
GESUNDHEIT

Zu wenige nutzen Darm-Check

Vorsorgeangebot der Krankenkasse rettet Leben - wenn es genutzt wird

Das Bild zeigt ein blaues Band als Erkennungszeichen des Darmkrebs-Monats.
Blaues Band zum Bewusstsein von Darmkrebs | © Canva / allasizintseva

Seit der Einführung der Vorsorge-­Darmspiegelung für ältere Menschen hat sich die Zahl der Neuerkrankungen sowie die Sterblichkeitsrate deutlich reduziert. Das geht aus Berechnungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hervor. Allerdings nutzen noch zu wenige das Angebot.

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab dem 50. Lebensjahr zu und ist für Menschen ab 70 Jahren am höchsten. Krankenkassen bieten Frauen ab dem 55. Lebensjahr und Männern bereits ab dem 50. Lebensjahr eine Darmspiegelung zur Früherkennung an. Die Folge: Deutlich weniger Menschen erkrankten beziehungsweise verstarben in den vergangenen rund 20 Jahren an Darmkrebs.

Laut DKFZ reduzierte sich die Zahl der Neuerkrankungen von 2000 bis 2016 bei beiden Geschlechtern um knapp ein Viertel. Noch deutlicher waren die Effekte auf die Sterblichkeitsrate: Zwischen 2000 und 2018 sank sie bei Männern um 35,8 Prozent, bei Frauen sogar um 40,5 Prozent.

In der Corona-Pandemie nutzten insgesamt wesentlich weniger Menschen die Krebspräventionsangebote. Aber bei den Koloskopien zur Früherkennung von Darmkrebs war nach Rückgängen in der ersten Pandemiewelle im vergangenen Jahr ein leichter Anstieg von 2,1 Prozent festzustellen, sagt Jürgen Klauber, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Dennoch nähmen noch viel zu wenige das Angebot zur Darmspiegelung wahr: „Es ist noch Luft nach oben.“

Laut WIdO wurde nur etwa die Hälfte der anspruchsberechtigten Menschen, die 2021 65 Jahre alt waren, in den vergangenen zehn Jahren von der Darmkrebs-Früherkennung erreicht – obwohl seit dem Jahr 2019 per Anschreiben von den Krankenkassen zu dieser Vorsorge eingeladen wird.

Woran liegt das? Die Felix Burda Stiftung kritisiert, dass die zur Verfügung gestellten Informationen zur Darmkrebsvorsorge für viele Menschen zu komplex und kompliziert seien. Deswegen wirbt die Stiftung in dem vor ihr ausgerufenen Darmkrebs-Monat März in einfacher Sprache für einen „Darm-Check“.

Cis

Schlagworte Darmerkrankung | Darmkrebs | Darmkrebsmonat

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