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Experte gibt Tipps, wie die Gelenkerkrankung weniger Beschwerden macht
Bis zu acht Millionen Menschen in Deutschland leiden an Arthrose. Schmerzen, ein Steifigkeitsgefühl und Bewegungsdefizite im betroffenen Gelenk sind typische Anzeichen dafür. Häufig tritt Arthrose an Knien, Hüften, Schultergelenken, Händen und Fingern sowie an den Füßen auf. Letztlich können aber alle Gelenke davon betroffen sein.
Bei Arthrose baut der Körper Knorpel ab. Damit verringert sich die Schutzschicht, die sich zwischen den beiden Knochenenden befindet, und Knochen können dann aneinander reiben. Auch kann der Knorpel seine Stoßdämpferfunktion, die die Belastung gleichzeitig auf die Gelenke verteilt, nicht mehr so gut ausführen. „Gelenke müssen bewegt werden, aber nicht überlastet“, bringt es Dr. Helmut Huberti, Präsident der Deutschen Arthrose-Hilfe, auf den Punkt. „Der Grundstein für gesunde Gelenke im Alter kann schon in der Kindheit gelegt werden. Wenn Kinder sich viel bewegen, ist das auf jeden Fall gesund“, sagt der Arzt. Leistungssport hingegen schadet den Gelenken. Huberti nennt hier die Tennisspielerin Steffi Graf. Die habe schon früh Arthrose in den Knien bekommen.
Durch Abnutzung, Dauerbelastung, Übergewicht und Entzündungen im Körper kann Arthrose entstehen. Das Alter ist dabei ein wichtiger Faktor. Häufig entwickelt sich Arthrose bei Menschen über 50. Das Tragen großer Lasten, den ganzen Tag stehen, wie es Verkäuferinnen oft tun müssen, Sport mit einseitigen Bewegungen und Fehlhaltungen, die etwa durch ständiges Sitzen am Computer entstehen, sind Gift für die Gelenke. „Ein Risiko für Arthrose sind Dauerbelastungen. Gelenke benötigen eine Wechselbeanspruchung“, erklärt Huberti. Auch gebe es Patienten, die von Geburt an eine nicht optimale Gelenkanlage haben: wenn bei der Hüfte etwa die Gelenkpfanne zu klein sei oder man Fehlstellungen wie X- und O-Beine hat. Und nach früheren Unfällen sei es oft nicht nur mit einem Gips getan – Arthrose kann als Folge in einem benachbarten Gelenk entstehen.
„Jede Entzündung im Gelenk bedeutet eine Gefahr, dass der Gelenkknorpel geschädigt wird“, weiß Huberti. Menschen, die deutlich übergewichtig sind, hätten verstärkt Entzündungen im Körper, denn Fettzellen produzieren Entzündungsstoffe. Wer auf eine gesunde Ernährung achtet und sein Gewicht hält, tue schon viel für seine Gelenkgesundheit.
Eine Arthrose kann nicht geheilt werden. Mit Physiotherapie, Ergotherapie und anderen Maßnahmen lässt sich der Fortlauf aber häufig aufhalten. Von Spritzen ins Gelenk und übermäßiger Einnahme von Schmerzmitteln hält Huberti persönlich nichts. Er rät stattdessen zu Gymnastikübungen, die man jeden Morgen und Abend machen kann, oder zu Tai Chi für die Beweglichkeit. Das macht er auch selbst. Eine aufrechte, balancierte Körperhaltung sei wichtig. Darüber hinaus ist er sich sicher: „Wenn das Gelenk akut schmerzt, muss es geschont werden.“ Dann ist es zum Beispiel empfehlenswert, die Beine hochzulegen oder Gehstützen zu verwenden. Gegen Entzündungen würden kühlende Umschläge mit Quark wirken.
Huberti sagt außerdem: „Die Qualität der Gelenke variiert von Mensch zu Mensch.“ Es gebe sogar 90-Jährige, die keine Arthrose haben. Doch für diejenigen, die von der Krankheit betroffen sind, können Schmerzen oder Gelenkverschleiß so stark werden, dass nur noch ein künstliches Gelenk hilft. Das solle aber immer nur der letzte Schritt sein. Zuvor solle man alles andere ausprobieren.
Petra J. Huschke
Schlagworte Arthrose | Gelenke | Gelenkerkrankung
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