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Was ist das Übergangsgeld?

Wenn Arbeitnehmer kein Geld mehr von ihrem Arbeitgeber erhalten und die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall ausgelaufen ist, können sie Übergangsgeld bekommen. Wir zeigen die wichtigsten Vorgaben für das Übergangsgeld.

Ein Mann sitzt an einem Tisch, neben sich seine Krücken.
© IMAGO / Thomas Trutschel

Wer bekommt Übergangsgeld?

Das Übergangsgeld soll Menschen den Einstieg in einen neuen oder den Wiedereinstieg in ihren vorherigen Beruf leichter machen. Das Übergangsgeld dient der medizinischen und beruflichen Rehabilitation oder für Maßnahmen, um einen Beruf zu finden.

Unterschiedliche Leistungsträger unterstützen verschiedene Personengruppen, daher ist Übergangsgeld eine Art Sammelbegriff. In jedem Fall ist das Übergangsgeld eine finanzielle Unterstützung von öffentlichen Stellen für Menschen, die sich beruflich in einem Übergang befinden.

Wichtig: Wer Übergangsgeld bekommen möchte, muss es beantragen.

Versicherte erhalten das Übergangsgeld nur dann, wenn sie keinen Lohn und kein Gehalt bekommen und auch keine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall von ihrem Arbeitgeber. Wer in dieser Zeit doch Arbeitsentgelt verdient, bei dem werden Lohn und Gehalt mit dem Übergangsgeld verrechnet.

Arbeitnehmer können auch dann Übergangsgeld bekommen, wenn sie Krankengeld erhalten haben. Wichtig ist aber, dass sie davor rentenversicherungspflichtig waren.

Generell Anspruch auf Übergangsgeld hat man dann, wenn man unmittelbar vor dem Beginn einer Rehabilitation oder einer vorangegangenen Arbeitsunfähigkeit Arbeitsentgelt verdient und Beiträgte in die Rentenkasse eingezahlt hat.

Wie hoch ist das Übergangsgeld?

Das Übergangsgeld liegt für Versicherte ohne Kinder bei 68 Prozent des letzten Nettoarbeitsentgelts. Wer ein Kind mit Kindergeldanspruch hat, bekommt 75 Prozent.

Bei Selbstständigen und freiwillig Versicherten besteht das Übergangsgeld aus 80 Prozent des Einkommens, das den Beiträgen zugrunde liegt, die sie vor Beginn der Leistungen für das letzte Kalenderjahr gezahlt haben.

Wer unmittelbar vor der Rehabilitationsleistung arbeitslos war, erhält unter bestimmten Voraussetzungen Übergangsgeld in Höhe des zuvor gezahlten Arbeitslosengelds I. Empfängern von Arbeitslosengeld (ALG) II zahlt das Jobcenter das ALG II ("Hartz IV") während der Maßnahme weiter.

Wer zahlt Übergangsgeld?

Wo man den Antrag auf Übergangsgeld stellen muss, ist von Fall zu Fall verschieden:

  • Die Rentenversicherung zahlt Übergangsgeld bei allen Reha-Maßnahmen, die die Erwerbsfähigkeit von Betroffenen wiederherstellen sollen.
  • Die gesetzliche Unfallversicherung ist zuständig, wenn jemand durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit krank geworden.  
  • Die Agentur für Arbeit zahlt bei allen Maßnahmen, die Menschen mit Behinderung die Teilnahme am Berufsleben ermöglichen.

Ist der Rehabilitationsträger, bei dem ein Betroffener seinen Antrag gestellt hat, nicht zuständig, ist der Träger verpflichtet, die Zuständigkeit schnell zu klären und den Antrag an die richtige Stelle weiterzuleiten.

Wer nicht weiß, welcher Rehabilitationsträger für sie oder ihn zuständig ist, sollte einen Blick in den Externer Link:Reha-Zuständigkeitsnavigator - ein Angebot der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation - werfen. 

Wie lange bekommt man Übergangsgeld?

Übergangsgeld bekommen Betroffene während einer medizinischen Rehabilitation oder einer beruflichen Bildungsmaßnahme, und zwar für die Dauer der Reha oder beruflichen Maßnahme. Die Zahlung beginnt, wenn die Entgeltfortzahlung des Arbeitgebers ausgelaufen ist.

Übergangsgeld: Wir beraten und helfen

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