27. März 2017
Themen

Wenn es warm wird, wandern die Kröten

Im Straßenverkehr Vorsicht walten lassen und das Fahrtempo auf 30 Stundenkilometer drosseln

Wer im Frühling unterwegs ist, sieht an den Straßenrändern jetzt wieder überall die Krötenzäune stehen. Die zunehmend warmen Temperaturen locken Frösche, Kröten, Molche und Unken aus ihren Winterquartieren. Daher ist Vorsicht angesagt.

Symbolfoto: Ein großes Warnschild, das vor wandernden Kröten warnt. Im Hintergrund bauen zwei Männer einen Krötentunnel.
© picture alliance/ZB

Streckenweise kann es während der Hauptsaison von April bis Mai zu einem hohen Wanderaufkommen der Tiere kommen. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfiehlt, das Fahrtempo auf Landstraßen auf 30 Stundenkilometer zu drosseln. Viele Tiere, die nicht direkt überrollt werden, sterben durch den hohen Luftdruck, den die Fahrzeuge bei wärmeren Temperaturen erzeugen. Die Organe der Frösche, Kröten und Molche platzen und die Tiere verenden qualvoll.

Vorsichtig fahren sollte man auch zum Schutz der Ehrenamtlichen, die oft in den Abend- und frühen Morgenstunden unterwegs sind. „Bei ihrer Arbeit müssen sie häufig die betroffenen Straßenabschnitte überqueren“, erläutert Sascha Schleich, Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik, zuständig für Amphibien und Reptilien sowie Fischkunde. „Achten Sie besonders in der Dunkelheit auf Warnschilder, Tempolimits und Umleitungen.“

Naturschützer stellen in der Wandersaison der Amphibien bundesweit Fangzäune auf, tragen Kröten und Frösche in Sammeleimern über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Amphibien sind zur Eiablage auf Gewässer angewiesen, da die Eier nur eine empfindliche Schleimhülle haben. So haben zahlreiche Amphibienfreunde des NABU Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen zwei Jahrzehnten allein im Großraum Rostock 161.000 Kröten, Frösche und Molche gerettet. Da sich beispielsweise die Erdkröte von unterschiedlichen Insekten, Käfern, Asseln, Spinnen, Schnecken und Würmern ernährt, ist sie ein nützlicher Helfer in der Natur und in Gärten.

Der NABU bietet unter www.nabu.de/kroetenwanderung Sonderseiten zum bundesweiten Wandergeschehen an. Dort gibt es neben vielen Informationen auch eine Datenbank, die über den Standort von Krötenzäunen, Aktionen sowie den Bedarf an Helferinnen und Helfern informiert. Sabine Kohls

NABU-Infoservice

Telefon (0 30) 28 49 84-60 00, Montag bis Freitag 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr, außer Dienstagvormittag, im Internet unter www.nabu.de

Buchtipp

Fundiert und leicht verständlich ist das Amphibienbuch von Alexa Sabarth und Benny Trapp „Abenteuer heimische Amphibien – Ein Naturführer für die ganze Familie“. Es richtet sich an Kinder von sechs bis zwölf Jahren, aber auch an Eltern und Großeltern. Das Buch aus dem Kleintierverlag Thorsten Geier kostet 14,80 Euro (ISBN 978-3-944484-11-2).

Sabine Kohls

Schlagworte Kröten | Krötenwanderung | NABU | Krötenzäune | Frühling | Frösche | Molche | Unken | Tierschutz

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