2. November 2022
VdK-Zeitung

Nebenkosten – Was Mieterinnen und Mieter jetzt wissen müssen

Wärme wird zum Luxusgut

Die derzeitigen Gas- und Ölpreise sorgen dafür, dass Heizung und Warmwasser teurer werden. Vielen Mieterinnen und Mietern stehen deshalb hohe Nachzahlungen bevor. Dr. Jutta Hartmann, Pressesprecherin des Deutschen Mieterbunds, beantwortet Fragen dazu.

Symbolfoto: Eine Nebenkostenabrechnung, darauf liegen Geldscheine
© IMAGO / Steinach

Worauf müssen sich Mieterinnen und Mieter jetzt einstellen?

Derzeit ist von Nachzahlungen in Höhe von bis zu zwei Monatskaltmieten die Rede. Aber belastbare Zahlen liegen noch nicht vor. Zu Beginn des Jahres 2022 hat sich laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) der Gaspreis für Haushalte in Mehrfamilienhäusern fast verdoppelt – von 6,47 auf durchschnittlich 11,84 Cent pro Kilowattstunde. Inzwischen sind die Preise weiter gestiegen.

Kann der Vermieter die Vorauszahlung für die Nebenkosten einfach so erhöhen?

Nein. Das darf er nur, wenn sich aus einer formal und inhaltlich korrekten Nebenkostenabrechnung ergibt, dass die bisherige Vorauszahlung nicht ausreicht. Eine Art Sicherheitszuschlag ist nicht möglich. Zeichnet sich jedoch – wie in der aktuellen Situation – klar und nachweisbar ab, dass die Energiekosten steigen oder bereits gestiegen sind, kann er die aktuelle Steigerung in die künftige monatliche Vorauszahlung mit einrechnen. Begründen muss er dies nicht. Weitere Zuschläge muss er jedoch erläutern. Wichtig ist, dass er die Anpassung der Nebenkosten nur einmal pro Abrechnungsjahr vornehmen darf.

Was muss man beachten, wenn die Nebenkostenabrechnung im Briefkasten liegt?

Die Abrechnungen sind oft fehlerhaft. Deshalb ist es immer sinnvoll, sie zu überprüfen. Wenn man die Zahlen nicht nachvollziehen kann, kann man sich auch an die Mietervereine vor Ort wenden.

Was sollten Mieterinnen und Mieter jetzt konkret tun?

Wenn sie wirtschaftlich dazu in der Lage sind, können sie Geld zurücklegen oder freiwillig höhere Vorauszahlungen an den Vermieter leisten. Wer selbst spart, ist vorbereitet, behält das Geld aber in der eigenen Hand. Wer lieber die Vorauszahlung erhöht, kann so die große Nachzahlung vermeiden. Doch Vorsicht: Wer zuviel überwiesen hat, muss sich im schlimmsten Fall später mit dem Vermieter um das Guthaben streiten.

Was raten Sie all jenen, die weder die Nachzahlung noch höhere Vorauszahlungen leisten können?

Wir empfehlen, frühzeitig das Gespräch mit dem Vermieter zu suchen und Ratenzahlung zu vereinbaren, um eine drohende Kündigung zu vermeiden. Es gibt auch staatliche Hilfen, wie Wohngeld oder andere Zuschüsse. Dazu beraten die Mietervereine vor Ort.

Interview: Kristin Enge


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Schlagworte Nebenkostenabrechnung | Mieter | Vermieter | Nebenkosten | Energiekosten | Gaspreise | Abrechnung

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