7. Februar 2022
VdK-Zeitung

Stolperfallen im Haushalt

Stürze gehören zu den häufigsten Unfallursachen zu Hause – Wie sie sich vermeiden lassen

Ein Mann steht draußen und putzt ein schräges Dachfenster
© Canva

Statistisch gesehen ereignen sich im eigenen Zuhause mehr Unfälle als im Straßenverkehr. Beim Aufräumen, Kochen oder Handwerken kann man sich schnell verletzen. Dina Michels von der „Seniorenbetreuung mit Herz“ erklärt, woran dies liegt und wie sich Blessuren vermeiden lassen.

Wie viele Menschen verunglücken jedes Jahr im Haushalt?
Etwa 2,8 Millionen Menschen erleiden jedes Jahr in ihrem Zuhause einen Unfall. Typische Vorfälle wie Stürze, Verbrennungen, Schnittverletzungen oder Stromschläge sind da zu nennen. Bedauerlicherweise können diese Unfälle auch tödliche Folgen haben. Im Jahr 2020 hat das Statistische Bundesamt 12 436 tödliche Haushalts­unfälle gezählt. Zu einem hohen Prozentsatz sind ältere Menschen betroffen.

Worin sehen Sie die Ursache?
Gefahren lauern überall, kleine und große Unfälle können schnell passieren. Oft werden simple Verhaltensregeln und Vorsichtsmaßnahmen missachtet. Da reicht es schon, wenn Gegenstände auf dem Boden liegen und man unglücklich stürzt. Vieles geschieht aber durch Leichtsinnigkeit: So sollte man etwa waghalsige Balanceakte auf dem Badewannenrand vermeiden.

Und welche Unfälle passieren am häufigsten?
Die Hauptursache sind Stürze. Von den bereits genannten über 12 000 tödlichen Fällen sind 10 755 auf einen Sturz zurückzuführen. Das sind 86 Prozent aller häuslichen Unfälle. Andere Unfallarten spielen eine eher geringere Rolle.

Was können ältere Menschen tun, um das Sturzrisiko zu minimieren?
Tückische Stolperfallen und rutschige Stellen in der Wohnung lassen sich leicht vermeiden. Schon einfache und preiswerte Maßnahmen können viel bewirken. Im Bad kann schon ein montierter Griff in der Duschkabine oder neben der Toilette bei einem Schwindelanfall oder beim Aufstehen helfen. Für bequemes und sicheres Duschen sorgt ein Duschhocker. Wasserpfützen, Seifenreste und Fettspritzer auf dem Boden sollte man sofort aufwischen. Selbstklebende Antirutschstreifen sorgen für guten Halt, Teppiche kann man abkleben. Auch rutschfeste Fliesen helfen. Türschwellen können mit einer Rampe angeglichen und farbig markiert werden. Da eignen sich Kontrastfarben und fluoreszierendes Material. Ist das Zuhause grundsätzlich barrierefrei gestaltet, passiert weniger.

Was finden Sie noch wichtig? Neben den vermeidbaren Stolperfallen und Rutschrisiken sind Aufmerksamkeit und Konzentration für die Selbstfürsorge vonnöten. Diese lassen naturgemäß im Alter nach. Deshalb sollte man zumindest versuchen, sich möglichst ruhig und bedacht zu bewegen. Auch sollte man sich ehrlich fragen: Wie gut sind mein Balancegefühl und meine Kraft?

Was kann man tun, wenn ein Unfall passiert ist?
Zunächst ist die Prävention wichtig: Viele ältere Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie einen Hausnotruf haben. Das vermittelt auch den Angehörigen ein besseres Gefühl. Die Mitarbeiter veranlassen die benötigte Hilfe sofort, oft auch bei alltäglichen Problemen.

Dann sollte man an einem zentralen Ort einen gut ausgestatteten Erste-Hilfe-Kasten haben, der im Notfall schnell greifbar ist. Am besten bewahrt man ihn kühl und trocken auf und prüft den Inhalt regelmäßig. Wichtig wäre auch, dass eine Vertrauensperson oder ein Angehöriger im Notfall die Wohnung betreten kann. Bei schwereren Verletzungen muss der Rettungsdienst gerufen werden.

Interview: Kristin Enge

Schlagworte Unfall

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